Neue Beete anlegen und pflegen – so gelingt es!

Du möchtest gerne ein Beet anlegen? Wir zeigen dir, wie du Standort, Beetgröße & Bepflanzung richtig planst – für Gemüse, Kräuter & Blumen!
Drinnen ist alles perfekt – doch draußen? In meinem Fall wartete dort nach dem Umzug ins neue Heim ein Chaos aus wildem Grün, dichtem Gestrüpp und Wiese ohne ein Durchkommen – von Beeten, Gartenstruktur oder Wegen keine Spur. Ich zeige dir heute einfache Möglichkeiten, den wilden Garten (zumindest ein wenig) in Form zu bringen und Beete für dein Gemüse oder schöne Stauden anzulegen.
Beete anlegen: der Standort
Auch wenn es einen in den Fingern juckt: Bevor du motiviert zum Spaten greifst und anfängst, die Wiese umzugraben, kann ich dir nur empfehlen, etwas Hirnschmalz in die Planung zu stecken und dich mit den folgenden „Standort-Fragen“ zu beschäftigen:
- Wo habe ich genug Platz für meine Beet-Pläne?
- Wie wandert die Sonne, wo ist viel Schatten im Garten und wo wenig?
- Gibt es windgeschützte Ecken oder liegen die Flächen sehr exponiert?
Insbesondere Sonne und Wind sind wichtige Faktoren, um den perfekten Standort für dein Beet zu finden. Natürlich hängt die Lage auch von den Bedürfnissen der Pflanzen ab, die du dort pflanzen oder säen möchtest. Sonnenliebende Tomaten oder empfindliche Kräuter haben andere Bedürfnisse als ein robustes Stauden- oder Blumenbeet.
Achte auch auf das Mikroklima: Warme Hauswände zum Beispiel, auf die viel Sonne fällt, eignen sich perfekt für deinen Tomatenanbau. Schutzlos auf einer windigen Fläche werden sie sich dort nicht wohlfühlen.
Verschiedene Beetformen
Hast du den perfekten Standort gefunden, solltest du dir im nächsten Schritt überlegen, welches Beet du anlegen möchtest. Wir stellen dir hier verschiedene Formen vor:
Terrassenbeet: Perfekt, wenn dein Garten am Hang liegt. Ein terrassenförmig angelegtes Beet schützt den Boden vor Erosion und Abschwemmung und verspricht trotzdem eine reiche Ernte.
Hochbeete: Auch Hochbeete findest du in vielen Gärten und auf Terrassen – und das aus gutem Grund: Durch ihre Höhe lässt es sich sehr bequem daran arbeiten, sie sind platzsparend und bieten dir mit dem richtigen Aufbau einen Schutz gegen Wühlmäuse.
Bodenbeete: Hier haben wir die klassische Variante aus dem Gemüsegarten. Bodenbeete im großen Stil sind oft von kleinen Wegen durchzogen und bieten viele Gestaltungsmöglichkeiten. Wie der Name schon sagt, arbeitest du hier direkt auf dem Boden.
Hügelbeet: Eine super Möglichkeit, um Schnittgut zu verwerten: Hier schichtest du im Herbst organisches Material aus deinem Garten auf und baust später auf genau diesem „Hügel“ deine Pflanzen an.
Beetgröße: Wie groß darf es sein?
Auch nicht zu vernachlässigen ist die Frage nach der Größe deines Beetes. Möchtest du einen richtig großen Gemüsegarten anlegen oder gibt es nur wenig Platz in deinem Garten? In letzterem Fall wären Hochbeete sicherlich eine schöne und praktische Lösung.
Um eigene Lebensmittel anzubauen, sind ein großes Beet oder bestenfalls sogar mehrere mit kleinen Wegen dazwischen eine tolle Idee. Auch der Pflegeaufwand sollte bedacht werden – gerade in trockenen Sommern kann man viel Zeit mit Gießen und Pflegen verbringen.
Beet anlegen: Schritt für Schritt
Möchtest du dein Beet auf einer Rasenfläche anlegen, dann muss zunächst der Rasen weichen. Die arbeitsintensivere Methode ist das Abtragen der Rasenschicht mit dem Spaten.
Anschließend lockerst du die Erde mit einer Schlaghacke auf und sortierst am besten auch direkt große Steine oder hartnäckiges Unkraut aus. Um den Boden weiter vorzubereiten, kannst du auch Kompost oder Alpakamist einarbeiten und damit die perfekte Basis für deine Pflanzpläne schaffen.
Beet anlegen mit Bodenanalyse
Gärtnerst du zum ersten Mal auf dem Grundstück, solltest du unbedingt herausfinden, mit was für einem Boden du es zu tun hast. Ist es eher ein leichter und sandiger Boden, der schnell an Wasser verliert, oder ein schwerer Tonboden aus vielen feinen Teilchen?
Bester Weg, dies herauszufinden, ist die sogenannte Fingerprobe: Nimm einfach etwas feuchte Erde und roll sie zwischen deinen Händen. Wenn der Boden immer wieder zerfällt und man einzelne Körner spürt, dann tendiert er Richtung Sand.
Toniger Boden lässt sich hingegen gut formen und rollen, die Oberfläche ist dabei glatt. Du kannst sandigen Boden gut mit Kompost aufwerten, toniger Boden freut sich neben Kompost auch über etwas Sand, um eine krümelige Struktur zu schaffen.
Möchtest du es ganz genau wissen, kannst du auch eine Probe ins Bodenlabor schicken und analysieren lassen. Hier erfährst du genau, wie es um die Nährstoffgehalte in deinem Boden steht.
Ein Beet anlegen mit der No-Dig-Methode
Möchtest du Zeit und Energie sparen, dann dürfte die No-Dig-Methode genau das Richtige für dich sein. Nachdem du die Beetfläche ausgemessen hast, legst du unbehandelte Pappe direkt auf die Rasenfläche (achte darauf, dass keine Kleberreste oder Schriften auf dem Material sind) und verteilst darauf 15 bis 20 Zentimeter hoch Kompost.
Diese Schicht erstickt Gräser und Unkräuter und du zerstörst auch nicht das empfindliche Bodengefüge. Im Idealfall legst du das Beet bereits im Herbst an, wenn sowieso passendes Mulchmaterial wie Blätter anfällt – dann kannst du im Frühjahr direkt losgärtnern. Du kannst das Beet Jahr für Jahr wieder mit Kompost „auffüllen“, so entwickelt sich im Laufe der Zeit eine fruchtbare Humusschicht.
Upcycling: Umrandung fürs Beet
Wenn du Beete auf Rasenflächen anlegst, solltest du darauf achten, dass das Gras sich dein Beet nicht „zurückholt“. Eine passende Rasenkante ist hier die Lösung. Im Handel findest du zahlreiche Optionen, wie Cortenstahlbänder oder auch fertige Beeteinfassungen aus Holz.
Vielleicht magst du auch kreativ werden und schauen, was sich auf deinem Grundstück für eine Beetumrandung eignet, beispielsweise altes und gefälltes Holz, Steine oder Dachziegel, die nicht mehr zu gebrauchen sind. Solche Lösungen sehen meist richtig schön und individuell aus!
Je nachdem, wie offen dein Grundstück ist, ist auch ein Zaun zu empfehlen, beispielsweise der Staketenzaun. Bei uns zu Hause schauen gern mal Reh und Hase vorbei, ohne Zaun wäre von unserer Ernte nicht mehr viel übrig.
Wege im Gemüsegarten
Je nach Größe und Anordnung deiner Beete solltest du auch Wege einplanen – im besten Fall schubkarrenbreit, so kannst du bequem in deinem Garten arbeiten und hast genügend Platz. Naturnahe Lösungen sind Rasenwege oder du nutzt Rindenmulch für den Untergrund.
Trittsteine in den Beeten können auch dabei helfen, alle Pflanzen und Reihen zu erreichen, ohne auf die Erde treten zu müssen oder die Pflanzen zu gefährden.
Das Beet bepflanzen
Hast du dein Beet erfolgreich angelegt, fehlt eigentlich nur noch der Pflanzplan. Eins schon mal vorweg: Hier kannst du dich richtig austoben! Sollen es vorgezogene Pflanzen aus dem Fachhandel sein oder selbst Ausgesätes aus dem Gewächshaus oder von der Fensterbank?
Wird es eine Mischkultur aus Gemüse, Obst, Kräutern und Blumen? Egal, wofür du dich entscheidest: Achte bei der Bepflanzung auf die nötigen Mindestabstände, damit sich deine Beetbewohner auch gut entwickeln können. Und schau außerdem, wer sich mit wem verträgt, auch im Hochbeet!
Ich nenne dir im Folgenden einige gute Beetpartner:
- Möhren und Zwiebeln
- Tomate und Basilikum
- Erdbeeren und Knoblauch
- Kartoffeln und Bohnen
Vermeiden solltest du:
- Rote Beete und Spinat
- Tomaten und Kartoffeln
- Zucchini und Kürbis
- Knoblauch und Bohnen
Eine Mischkultur hat neben der Abwechslung später auf dem Teller auch den Vorteil, dass Schädlinge es schwieriger haben. Zudem gibt es auch wirklich Beetpartner, die sich nicht „mögen“, beispielsweise, weil sie dieselben Nährstoffe benötigen und daher in Konkurrenz stehen.
Beete anlegen: Beetpflege
Damit dein Beet gut gedeiht, solltest du es gut pflegen. Hornspäne, Alpakamist und Kompost helfen ausgelaugten Böden auf die Sprünge. Brennnesseljauche oder Knoblauch-Spritzmittel können gegen Schädlinge helfen und deine Pflanzen stärken.
Richtige kleine Plagegeister können Wühlmäuse sein. Wo im Hochbeet ein Gitter im Boden hilft, sind die Pflanzen im Bodenbeet den hungrigen Nagern oft schutzlos ausgeliefert.
Was hilft: „Ablenkung“ pflanzen, damit deine wertvollen Gemüsepflanzen hoffentlich verschont bleiben, oder Knoblauch pflanzen in rauen Mengen: Laut Nabu mögen Wühlmäuse diesen nämlich überhaupt nicht, genau wie Buttermilch, die in ihre Gänge gegossen wird. Dein größter Unterstützer bei einem Wühlmausproblem ist im Übrigen der Maulwurf als natürlicher Feind der kleinen Möhrendiebe.
Beete bewässern
Je nach Boden und Wetterlage braucht dein Gemüsebeet im Sommer eine Menge Wasser. Damit das einen nachhaltigen Ursprung hat, bietet es sich an, Regenwasser in Tonnen zu sammeln und zum Gießen zu verwenden.
Außerdem hilft eine Mulchschicht auf dem Beet aus Stroh, Rasenschnitt oder Rindenmulch. Sie hält das Wasser im Boden und schützt deine Pflanzen vor dem Vertrocknen.