Benjeshecke bauen: Mit Schnittgut Igel, Bienen und Vögel retten

Dichtes Astgeflecht mit frischem Blattwerk bedeckt eine handgemachte Benjeshecke, umgeben von saftigem Gras vor Waldhintergrund.
Eine Benjeshecke ist ein Lebensraum für Igel, Vögel, Insekten und viele andere.
© Luckyboost / stock.adobe.com
Baue eine Benjeshecke und schaffe Lebensraum für Igel, Vögel und Insekten. So einfach förderst du die Artenvielfalt im Garten!

Jetzt im Oktober schneide ich meine Sträucher und Gehölzer zurück. Das Schnittgut verwende ich, um der Natur etwas Gutes zu tun, und das kannst du auch. Denn aus den abgeschnittenen Ästen und Totholz kannst du eine Benjeshecke (oder auch Totholzhecke genannt) bauen. 

Ein wahres Biotop für Vögel, Insekten und kleine Säugetiere. Sie lässt sich mit wenig Aufwand errichten und über Jahre hinweg erhalten. Ich zeige dir, wie auch du diese Oase der Artenvielfalt direkt in deinem Garten baust.

So baust du eine Benjeshecke

Eine Benjeshecke ist überraschend leicht aufzubauen. Alles, was du brauchst, sind ein paar robuste Pfähle, viel Schnittgut und etwas Platz.

Schritt 1: Standort wählen

Such dir einen sonnigen, gut belüfteten Platz aus – ideal für wärmeliebende Tiere wie Eidechsen und hilfreich, um Feuchtigkeitsansammlungen und Pilzbildung zu vermeiden.

Schritt 2: Pfosten setzen

Schlage zwei Reihen stabiler Pfähle etwa 50 bis 100 Zentimeter voneinander entfernt in den Boden. Die Breite von etwa 50 Zentimetern bietet genug Raum für das Schnittgut. Die Länge kannst du nach Belieben wählen.

Schritt 3: Füllen

Beginne unten mit dickeren Ästen und schichte nach oben dünnere Zweige auf. So bleibt die Hecke stabil und „atmet“ gleichzeitig, was die natürliche Zersetzung des Holzes fördert.

Schritt 4: Verdichten und erweitern

Tritt das Schnittgut leicht an, um es zu verdichten. Danach solltest du die Hecke in Ruhe lassen, damit sich die Tiere ungestört einrichten können.
Nach und nach wird die Hecke zusammensinken, aber das ist kein Problem – füge einfach regelmäßig neues Schnittgut hinzu, und die Hecke bleibt ein langfristiger Lebensraum.

Benjeshecke verbessern: So förderst du noch mehr Artenvielfalt

Ein paar einfache Tricks machen deine Hecke zum perfekten Rückzugsort für noch mehr Tiere:

Steine und Hohlräume in deiner Benjeshecke

Lege größere Steine oder dickere Holzstücke an den Fuß der Hecke. Diese speichern Wärme und bieten Eidechsen und Erdkröten ideale Verstecke. Die warmen Hohlräume sind perfekte Überwinterungsplätze oder Schutz an heißen Sommertagen.

Benjeshecke begrünen

Pflanze Heckenrosen, Hopfen, Prunkwinden oder Wilden Wein entlang der Hecke. Sie bieten zusätzlichen Schutz und Nahrung. Die Blüten locken Insekten an, und im Herbst sind die Beeren eine wertvolle Nahrungsquelle für Vögel.

Benjeshecke: Diese Tiere leben in der Totholzhecke

Eine Benjeshecke ist ein echtes Paradies für Wildtiere, denn das Schnittgut wird nach und nach von Pilzen, Bakterien und Insekten besiedelt. Vor allem Pilze dringen ins Holz ein, machen es weicher und schaffen neuen Lebensraum.

Dort können dann Wildbienen, wie Holzbienen ein und andere Insekten wie Marienkäfer. Je weiter die Zersetzung voranschreitet, desto attraktiver wird die Hecke als Lebensraum.

Nicht nur Insekten profitieren: Igel, Fledermäuse, Vögel und sogar Siebenschläfer finden hier Unterschlupf.

Wenn du einen Teich in der Nähe hast, nutzen auch Erdkröten und Eidechsen die Hecke als Nistplatz und Versteck. So wird die Benjeshecke zum lebendigen Rückzugsort für viele Tiere – ein kleiner, aber wichtiger Beitrag zur Artenvielfalt direkt in deinem Garten.

Mehr zum Thema