Geheimtipp für faule Gärtner: Kompostieren auf dem Beet

Rotkohl-Jungpflanzen in einem Beet mit Flächenkompost.
Ab April bis in den Sommer hinein kannst du Flächenkompost ausbringen, auch schon für deine Jungpflanzen.
© knipseria / stock.adobe.com

Kompostieren direkt auf dem Beet: der clevere Trick für faule Gärtner*innen! So düngst du natürlich und sparst Zeit.

 

Hast du auch schon mal ratlos vor dem Düngerregal im Baumarkt gestanden, unsicher, was du nehmen sollst? Besonders, wenn du Chemikalien aus deinem Garten fernhalten möchtest, kann das eine echte Herausforderung sein.

Aber es gibt einen einfacheren Weg. Eine großartige Methode, deine Beete mit einer 2-in-1-Lösung zu versorgen, besteht darin, direkt auf deinen Beeten zu kompostieren. Das klingt vielleicht komplizierter, als es tatsächlich ist.

Ich selbst kannte den Begriff "Flächenkompost" bis vor einigen Jahren nicht. Erst als ich in einem Natur-Saatgut-Garten im Schwarzwald war und den ungewöhnlichen Bodenbelag bemerkte, wurde ich darauf aufmerksam. Ein kleines Informationsschild erklärte das Konzept, und nach einer kurzen Recherche war ich so begeistert, dass ich es sofort in meinen eigenen Garten übernommen habe.

Flächenkompost als Dünger

Mulch alleine bringt schon einige Vorteile mit sich. Er nährt die Mikroorganismen im Boden und damit den Boden gesund, schützt vor Bodenerosion und reduziert den Gießaufwand. Noch effektiver wird es, wenn du deine Küchen- und Gartenabfälle in Mulchform kompostierst.

Es funktioniert ganz einfach: Du gibst deine zu kompostierenden Materialien nicht auf einen Komposthaufen, sondern direkt aufs Beet. Dort verrotten sie dann und geben dabei ihre Nährstoffe langsam an die Pflanzen ab.

Somit gehen keine Nährstoffe verloren, sondern können so besser aufgenommen werden. Ebenso, wie es in der Natur auch passiert, wenn das Laub oder der faule Apfel einfach liegen bleibt. 

Was darf auf den Flächenkompost?

  • Strauch- und Rasenschnitt 
  • Laub
  • Rohe Küchenabfälle, pflanzlichen Ursprungs (am besten Bio)
  • Eierschalen
  • Stroh
  • Heu
  • gejätete Unkräuter (ohne Samen und Wurzeln)
  • Stiele von Teepflanzen

Was darf NICHT auf den Flächenkompost?

  • Tierische Essensreste
  • frischer Mist (oft zu scharf)
  • gebackene Lebensmittel (da es Ratten anlocken könnte)
  • mit Fungiziden oder Pflanzenschutzmittel behandelte Pflanzen
  • Keine Pflanzenreste aus Floristen betrieben (diese sind manchmal behandelt)
  • Kranke Pflanzenteile
  • Schädlings befallene Pflanzenteile

Vorsicht bei Schnecken

Hast du viele Schnecken im Garten, dann solltest du den Flächenkompost nur sehr dünn ausbringen, sodass der Boden noch herausschaut. Außerdem solltest du in "Schneckenjahren" nicht durchgehend mulchen. 

Düngen mit Flächenkompost: Meine Erfahrung

Ich kann mir vorstellen, dass es für dich erst einmal ungewohnt ist, die Küchenabfälle einfach auf das Beet zu werfen.

In meinem Naturgarten blieb schon immer was für die Tierwelt liegen, sei es Laub oder angefressene Äpfel.

Dadurch war es für mich keine große Umstellung. Aber ich konnte eine deutliche Verbesserung des Bodens beobachten. 

Vor allem in trockenen Jahren war der Boden, auf dem ich keinen Flächenkompost liegen hatte, deutlich rissiger und trockener. Die Regenwürmer sind meiner Meinung nach auch mehr geworden. Also ich kann es nur empfehlen.

Stört dich der Anblick, kannst du auch noch Stroh oder eine dünne Schicht Erde über den Kompost geben.  Aber - vor allem bei einem sehr gesunden Boden - zersetzen sich die Abfälle sehr schnell und verblassen, also sind sie ohnehin nicht lange auffällig.

Mehr zum Thema