Kraut- und Braunfäule bei Tomaten: So rettest du deine Ernte

Kraut- und Braunfäule bei Tomaten: Hausmittel und Tipps, um deine Ernte zu retten. So schützt du deine Pflanzen wirklich.

Es gibt einen Begriff, der jeden Tomaten-Fan einen kalten Schauer über den Rücken jagt: Kraut und Braunfäule - Die Apokalypse jeder Tomaten-Saison. Regnet es viel, dann sind die Tomaten-Facebook-Seiten nichts anderes zu lesen, außer: Kraut- und Braunfäule! Habe ich dir jetzt Angst gemacht? Keine Sorge - mit ein paar einfachen Hausmitteln kannst du deinen Tomaten das Leben retten. Hier erfährst du, was wirklich hilft!

Knoblauch– Die Geheimwaffe gegen Pilzsporen

Knoblauch soll gegen Vampire helfen, da fehlt mir die Erfahrung, aber sie hilft ganz sicher gegen eine viel grausamere Schreckensgestalt, nämlich den Pilzsporen der Braunfäule. Zerhacke dazu drei bis vier Knoblauchzehen und lass sie in einem Liter Wasser ziehen. Besprühe deine Tomatenpflanzen regelmäßig damit. Die Schwefelverbindungen im Knoblauch hauen den Pilzsporen eins auf die Mütze und schützen deine Tomaten vor weiteren Infektionen. 

Schachtelhalmextrakt – Damit wird jede Tomate stark wie Hulk

Der bescheidene Schachtelhalm, vollgepumpt mit Kieselsäure, stärkt die Zellwände deiner Pflanzen und macht sie widerstandsfähiger. Entweder kaufst du den Extrakt oder braust ihn selbst: 100 g frischen Schachtelhalm in einem Liter Wasser 24 Stunden einweichen, dann eine halbe Stunde köcheln lassen. Nach dem Abkühlen alle fünf bis sieben Tage auf die Pflanzen sprühen. 

Magermilch – Die Erzfeind der Kraut- und Braunfäule

Was viele nicht wissen: Braunfäule verträgt Milch genauso schlecht wie ich. Allerdings solltest du nur Magermilch verwenden. Mische dazu 100 ml Magermilch mit einem Liter Wasser und besprühe deine Pflanzen. Die Milchsäurebakterien bekämpfen den Pilz und stärken gleichzeitig die Pflanzen. Bei feuchter Witterung alle zehn Tage anwenden, bei Trockenheit alle vier Wochen. Achte darauf, die Blattunterseiten nicht zu vergessen – hier verstecken sich die Sporen gerne.

Geheimtipp der Redaktion: Als Vorbeugung gegen Braunfäule habe ich sehr gute Erfahrung mit Sauerteig-Dünger gemacht. Wie du ihn anwendest und herstellst, erfährst du hier.

Kraut- und Braunfäule: Nachsorge bei deinen Tomaten

Hast du deine Tomaten gegen Braunfäule behandelt und alle befallenen Teile großzügig ausgeschnitten. Dann kannst du die Krankheit eine ganze Weile in Schach halten, eindämmen und noch Tomaten ernten. Leider gibt es kein Mittel, dass die Krankheit ganz besiegen kann, auch wenn das oft behauptet wird.

Damit sich Kraut- und Braunfäule nicht weiter ausbreitet, ist aber auch die Nachsorge wichtig, das kannst du tun: 

Entsorgung – aber richtig!

Befallene Pflanzenteile gehören auf keinen Fall auf den Komposthaufen. Sie müssen unbedingt in den Hausmüll! Verpacke die infizierten Teile sicher in eine Plastiktüte, bevor du sie entsorgst. So verhinderst du die Verbreitung der Sporen.

Hygiene im Garten

Nach der Entsorgung ist eine gründliche Reinigung der Gartenwerkzeuge Pflicht. Scheren, Messer und Co. unter fließendem Wasser abspülen und mit Alkohol nachbehandeln. Auch deine Hände und Gartenhandschuhe wollen gereinigt werden – der Pilz soll ja nicht auf die nächsten Pflanzen überspringen.

Kann man die Tomaten noch essen?

Die gute Nachricht: Tomaten, deren Mutterpflanze befallen ist, sind meist noch essbar. Der Pilz bildet keine gefährlichen Mykotoxine. Aber nur gesunde Früchte kannst du essen. Du solltest sie aber gründlich waschen und dann genießen. Bist du dir unsicher, schmeiß sie lieber weg. 

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