Kraut- und Braunfäule: Der Pilz, der deine Tomaten ruiniert - und wie du die Früchte retten kannst

Von Braunfäule befallene Tomaten
Braunfäule bei Tomaten erkennst du durch braune, matschige Stellen.
© Mattias Nemeth

Kraut- und Braunfäule bei Tomaten sind ein echtes Ärgernis. Lies hier, mit welchen Hausmitteln ich die Pilzkrankheit in Schach halte und was du jetzt tun kannst, um deine Tomatenernte zu retten.

Es gibt einen Begriff, der jeden Tomaten-(Hobby)-Züchter einen kalten Schauer über den Rücken jagt: Braunfäule - die Apokalypse jeder Tomaten-Saison. 

Regnet es viel, sind die Gartenforen und Facebook-Seiten voll ängstlicher Fragen, was denn nun gegen Kraut- und Braunfäule bei Tomaten helfe. Die Angst ist begründet, denn die Pilz-Krankheit kann eine ganze Ernte in Gefahr bringen. 

Doch die Tomaten müssen noch nicht verloren sein - du kannst dagegen steuern. Es gibt eine Reihe wirksamer Hausmittel, die auch ich als Tomatenzüchter einsetze, wenn meine Ernte von Braunfäule bedroht wird. Hier verrate ich dir meine erprobten Tipps.

Knoblauch gegen Braunfäule bei Tomaten: Geheimwaffe gegen Pilzsporen

Knoblauch soll gegen Vampire helfen, da fehlt mir die Erfahrung. Aber sie hilft meiner Erfahrung nach ganz sicher gegen eine viel grausamere Schreckensgestalt, nämlich die Pilzsporen der Braunfäule. Die sind die Übeltäter der Tomaten-Krankheit. 

Wie Knoblauch gegen Braunfäule wirkt? In ihm ist das so genannte Allicin enthalten und das hat eine antimykotische Wirkung. Das bedeutet, das es Pilze in ihrem Wachstum hemmt. Das Hausmittel Knoblauch kann dir also dabei helfen, deine Tomatenernte zu retten.

So setzt du Knoblauch gegen Braunfäule bei Tomaten ein:

Zerhacke drei bis vier Knoblauchzehen und lass sie in einem Liter Wasser ziehen. Besprühe deine Tomatenpflanzen regelmäßig mit dem Knoblauchsud. Das Allicin des Knoblauchs haut den Pilzsporen eins auf die Mütze und schützt deine Tomaten vor weiteren Pilz-Infektionen. 

Schachtelhalmextrakt: Damit wird jede Tomate stark wie Hulk

Der bescheidene Schachtelhalm, vollgepumpt mit Kieselsäure, stärkt die Zellwände deiner Tomatenpflanzen und macht sie widerstandsfähiger. 

Entweder kaufst du den Extrakt oder braust ihn selbst: 100 g frischen Schachtelhalm in einem Liter Wasser 24 Stunden einweichen, dann eine halbe Stunde köcheln lassen. Nach dem Abkühlen alle fünf bis sieben Tage auf die Pflanzen sprühen. 

Magermilch: Erzfeind der Kraut- und Braunfäule

Was viele nicht wissen: Braunfäule kann Milch überhaupt nicht leiden. Allerdings solltest du nur Magermilch verwenden. Mische dazu 100 ml Magermilch mit einem Liter Wasser und besprühe deine Tomatenpflanzen. 

Die Milchsäurebakterien bekämpfen den Pilz und stärken gleichzeitig die Pflanzen.

Bei feuchter Witterung alle zehn Tage anwenden, bei Trockenheit alle vier Wochen. Achte darauf, die Blattunterseiten nicht zu vergessen – hier verstecken sich die Sporen gerne.

Braunfäule bei Tomaten: Alle befallenen Pflanzenteile abschneiden

Das Fiese an Pilzkrankheiten wie Braunfäule: Sie kommen immer wieder. Die unsichtbaren Pilzsporen sind einfach überall!

Um zu verhindern, dass die komplette Pflanze bzw. die anderen Tomaten in deinem Garten vom Pilz befallen werden, solltest du alle betroffenen Pflanzenteile schnellstmöglich entfernen.

Du erkennst von Braunfäule betroffene Blätter und Stängel daran, dass sie vertrocknet aussehen und/oder braune Flecken aufweisen. Betroffene Tomaten haben braune oder schwarz aussehende Flecken und matschige Stellen.

Mein Geheimtipp: Als Vorbeugung gegen Braunfäule habe ich sehr gute Erfahrung mit Sauerteig-Dünger gemacht. Wie du ihn anwendest und herstellst, erfährst du hier.

Kraut- und Braunfäule: Nachsorge bei deinen Tomaten

Hast du deine Tomaten gegen Braunfäule behandelt und alle befallenen Teile großzügig ausgeschnitten? Dann kannst du die Krankheit eine ganze Weile in Schach halten, eindämmen und noch Tomaten ernten.

Doch jetzt kommt die Hiobsbotschaft: Leider gibt es kein Mittel, dass die Krankheit ganz besiegen kann, auch wenn das oft behauptet wird.

Damit sich Kraut- und Braunfäule nicht weiter ausbreitet, ist aber auch die Nachsorge wichtig, das kannst du tun: 

Von Braunfäule befallene Tomaten entsorgen

Befallene Pflanzenteile gehören auf keinen Fall auf den Komposthaufen. Sie müssen unbedingt in den Hausmüll! Verpacke die infizierten Teile sicher in eine Plastiktüte, bevor du sie entsorgst. So verhinderst du die Verbreitung der Sporen.

Auf Hygiene im Garten achten

Nach der Entsorgung ist eine gründliche Reinigung der Gartenwerkzeuge Pflicht. Scheren, Messer und Co. unter fließendem Wasser abspülen und mit Alkohol nachbehandeln. Auch deine Hände und Gartenhandschuhe wollen gereinigt werden – der Pilz soll ja nicht auf die nächsten Pflanzen überspringen.

Kann man Tomaten mit Braunfäule noch essen?

Gesund aussehende Tomaten, deren Mutterpflanze von Braunfäule befallen ist, sind meist noch essbar. Der Pilz bildet keine gefährlichen Mykotoxine.

Aber: Haben die Tomaten selbst braune oder matschige Stellen, dann sind sie ungenießbar. Du solltest sie im Hausmüll entsorgen. Bist du dir unsicher, ob eine Tomatenfrucht befallen ist, schmeiß sie lieber weg. 

Ich hoffe, dass dir meine Tipps helfen, das Braunfäule-Problem einzudämmen. Wenn du noch mehr Hunger auf Tomaten-Wissen hast, dann empfehle ich dir meinen ausführlichen Ratgeber-Artikel "Tomaten pflanzen". 

Ich wünsche dir eine weiterhin gute Gartensaison!

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