Geheimtipp im Garten: Warum du jetzt Kerbelrüben anbauen solltest

Nahaufnahme von Kerbelrüben.
Kerbelrüben kannst du so aussäen und pflegen.
© AdobeStock/normankrauss
Kerbelrüben im November anbauen: Das winterharte Trend-Gemüse ist pflegeleicht, köstlich und perfekt für alle, die etwas Besonderes im Garten möchten!

Kerbelrüben – ein fast vergessenes Wurzelgemüse – erleben ein Comeback in heimischen Gärten. Mit ihrem nussig-süßlichen Aroma und der unkomplizierten Pflege sind sie perfekt für alle, die etwas Besonderes anpflanzen möchten. In diesem Guide zeige ich dir, wie du Kerbelrüben erfolgreich in deinem Garten anbaust – von der Aussaat bis zur Ernte und Lagerung.

Was macht die Kerbelrübe so besonders?

Die Kerbelrübe gehört zur Familie der Doldenblütler, genau wie Karotten oder Pastinaken. Doch anders als ihre prominenten Verwandten ist sie ein echter Geheimtipp! Mit ihrem Maronen-ähnlichen Geschmack bringt sie eine köstliche Abwechslung auf deinen Teller.

Ein weiterer Pluspunkt: Kerbelrüben sind winterhart, pflegeleicht und ideal für Gärtner*innen, die sich an Wurzelgemüse herantasten möchten. Außerdem lassen sich die Wurzeln lange lagern, ohne an Geschmack oder Frische zu verlieren – perfekt für die kalte Jahreszeit!

Der richtige Standort für die Kerbelrübe

Damit deine Kerbelrübe gut wachsen kann, benötigt sie einen passenden Standort:

  • Boden: Tiefgründig, locker und durchlässig – das sind die besten Bedingungen für ungehindertes Wurzelwachstum. Sandig-lehmige Böden sind ideal, während verdichtete oder schwere Böden vermieden werden sollten.
  • Licht: Ein sonniger bis halbschattiger Platz sorgt für ein optimales Wachstum. Im Halbschatten gedeihen die Pflanzen langsamer, sind dafür aber weniger anfällig für Trockenstress.
  • Beetnachbarn: Vermeide es, die Kerbelrübe direkt nach anderen Doldenblütlern wie Karotten oder Sellerie anzubauen, um Bodenmüdigkeit und Krankheiten vorzubeugen.

Tipp der Redaktion: Der Boden ist zu schwer? Lockere ihn mit Sand auf und mische etwas Kompost unter, um die Bedingungen zu verbessern.

Aussaat: So klappt's

Die Kerbelrübe hat eine Besonderheit: Sie ist ein Kaltkeimer. Das heißt, ihre Samen keimen erst nach einer Kälteperiode. Deshalb ist die richtige Aussaatzeit entscheidend. Mit diesen Schritten säest du richtig aus.

  • Säe die Samen im Herbst (Oktober/November) oder sehr früh im Jahr (Januar/Februar) aus.
  • Lockere den Boden gründlich und entferne Steine sowie Unkraut.
  • Lege die Samen 1–2 cm tief in die Erde, mit einem Abstand von 5–10 cm zwischen den Samen. So haben die Wurzeln später genügend Platz.
  • Wenn du im Herbst aussäst, kannst du die Saat mit einer dünnen Mulch- oder Reisigschicht vor Frost schützen.

 

Wichtig! Säe die Samen der Kerbelrübe idealerweise direkt nach der Ernte aus, denn sie bleiben meist nicht länger als ein Jahr keimfähig. Als Frostkeimer brauchen sie eine Kälteperiode, um ihre Keimruhe zu überwinden, weshalb eine Aussaat im Herbst des Erntejahres (November) empfohlen wird.
Ihre kurze Haltbarkeit und die anspruchsvolle Kultivierung haben vermutlich zu ihrem Verschwinden aus unseren Gärten beigetragen, obwohl sie vor 200 Jahren noch verbreitet war. Gut getrocknete Samen können durch Einfrieren länger keimfähig gehalten werden – ein kleiner Trick, um diese fast vergessene Pflanze zu bewahren.

So kannst du die Kerbelrübe pflegen

Auch wenn die Kerbelrübe recht anspruchslos ist, ein bisschen Pflege während der Wachstumsphase zahlt sich aus:

  • Gießen: Halte den Boden gleichmäßig feucht, besonders in Trockenperioden. Achte jedoch darauf, Staunässe zu vermeiden.
  • Düngen: Eine Kompostgabe vor der Aussaat reicht meist aus. Falls der Boden sehr nährstoffarm ist, kannst du nach der Keimung mit organischem Dünger wie Brennnesseljauche nachhelfen.
  • Unkraut jäten: Die Kerbelrübe wächst anfangs langsam, daher solltest du regelmäßig Unkraut entfernen, damit sie nicht überwuchert werden.
  • Schädlinge: Schnecken können vor allem den jungen Pflanzen zusetzen. Nutze natürliche Methoden wie Schneckenkragen oder Mulch aus Rindenstücken, um deine Pflanzen zu schützen.

Wie kannst du die Kerbelrübe ernten?

Die Kerbelrübe benötigt Zeit zum Wachsen – aber die Geduld zahlt sich aus! Die Erntezeit beginnt im Spätherbst oder frühen Winter, sobald das Laub der Pflanze verwelkt ist. Die Knollen können problemlos im Boden bleiben, bis du sie brauchst. Das schützt sie vor Frost und verbessert sogar ihren Geschmack.

Lockere die Erde als Erstes mit einer Grabgabel vorsichtig auf. Ziehe die Knollen anschließend sanft aus dem Boden heraus, damit sie nicht beschädigt werden. Entferne im letzten Schrittgroben Schmutz, aber wasche sie erst kurz vor der Zubereitung.

Lagerung: So bleibt die Kerbelrübe lange frisch

Die Kerbelrübe entfaltet ihr volles Aroma erst, wenn sie noch ein bis zwei Wochen ruht. Denn durch die Lagerung wandelt sich ein Teil der Stärke in Zucker um, was den nussig-süßen Geschmack intensiviert.

  • Der perfekte Ort: Lagere die Kerbelrübe an einem kühlen, dunklen und gut belüfteten Ort. Ein Keller oder eine frostfreie Garage ist ideal. Achte darauf, dass die Knollen trocken bleiben, damit sie nicht schimmeln.
  • Im Sandbett: Wenn du größere Mengen geerntet hast, kannst du die Knollen in einer Kiste mit feuchtem Sand einschlagen. Das hält sie frisch und schützt sie vor Austrocknung.
  • Tipp für die Küche: Wasche die Knollen erst kurz vor der Zubereitung. So bleiben sie länger lagerfähig.

Wie lange hält sich die Kerbelrübe?

Richtig gelagert bleibt die Kerbelrübe mehrere Wochen frisch. Wenn du sie über einen längeren Zeitraum aufbewahren möchtest, kannst du sie auch einfrieren. Dazu die Knollen schälen, kurz blanchieren und luftdicht verpackt in den Gefrierschrank legen.

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