Knollenfenchel: Dieses Gemüse ist besonders gesund und vielseitig
Fenchel kann im Garten angebaut werden und ist ein pflegeleichtes Gemüse. Was musst du bei Pflanzung, Ernte und Lagerung beachten?
Die Knolle des Fenchels ist reich an Vitamin C, Antioxidantien und Mineralstoffen. Es lohnt sich also, den Allrounder im Garten anzubauen. Von Aussaat, über Frosthärte bis hin zur Ernte und Verarbeitung: Wir verraten dir alle wichtigen Tipps zum Knollenfenchel.
Herkunft
Knollenfenchel gehört zur Familie der Doldenblütler und ist verwandt mit Kräutern wie Dill, Petersilie, oder Kümmel. Seit Jahrhunderten ist er eine traditionelle Gewürzpflanze. Die genaue Herkunft des Gemüses ist bis heute nicht ganz geklärt, im alten Griechenland wurde Knollenfenchel als Heilkraut verwendet.
Wuchs
Der Knollenfenchel wird 50 bis 60 Zentimeter hoch. Die Stiele des sind verzweigt und dick. Knollenfenchel bilden Zwiebelknollen aus, die über der Erde liegen. Das Laub des Knollenfenchels ist fein gefiedert und zartgrün. Für eine Vielzahl von Insekten und Vögeln sind die Blüten im Sommer und die Samenstände im Winter eine beliebte Anlaufstelle.
Pflanzung
Bevor du mit der Pflanzung beginnst, musst du nach dem richtigen Standort für das Gemüse Ausschau halten. Fenchel braucht einen sonnigen Standort und Lehmboden, der Wasser gut speichern kann. Vor dem Einpflanzen ist es von Vorteil, die Erde vorzubereiten. Entferne das Unkraut, lockere den Boden auf und arbeite als zusätzlichen Dünger Kompost in die Erde ein. Das garantiert die Nährstoffversorgung für die Knollen.
Im Frühjahr ist der ideale Zeitpunkt gekommen, um den Knollenfenchel in die Erde zu setzen. Halte dabei einen ungefähren Abstand von 35 Zentimetern ein und setzte den Fenchel nicht zu tief in die Erde, damit die Pflanzen genug Platz zum Wachsen haben.
Nicht nur im Beet finden die die Knollen einen guten Platz, auch im Topf auf Balkon und Terrasse kannst du den Fenchel anbauen. Wichtig dabei: Die Pflanzgefäße müssen groß genug für das Gemüse sein.
Mischkulturpartner
Pflanzt du Fenchel in eine Mischkultur, ist es sowohl für ihn als auch für seine Nachbarn vorteilhaft. Schädlinge und Krankheiten können abgehalten werden. Dafür ist es wichtig zu wissen, was gute und auch schlechte Beetnachbarn sind. Außerdem sollten nicht alle Mischkulturpartner die gleichen Bedürfnisse haben, damit der Boden nicht vollständig ausgelaugt wird.
Gute Nachbarn für den Knollenfenchel sind
- Gurken
- Salbei
- Erbsen
Diese Pflanzen kannst du ohne Sorge neben den Fenchel setzen. Vermeide hingegen die schlechten Beetnachbarn wie:
- Tomaten
- Bohnen
- Kartoffeln
Pflege
Knollenfenchel ist ein pflegeleichtes Gemüse, das lediglich Wasser und Sonnenlicht braucht. Damit die Knollen genug Nährstoffen bekommen, solltest du sie drum herum von Unkraut befreien.
Knollenfenchel gießen
Fenchel ist eine einfache Gemüsepflanze und braucht nicht besonders viel Pflege und Aufmerksamkeit. Durch den sonnigen Standort musst du sie aber regelmäßig gießen. Achte dabei darauf, Extreme zu vermeiden und ein gutes Mittelmaß zu finden. Knollenfenchel braucht immer einen feuchten Boden. Staunässe, also zu viel Wasser, verträgt die Pflanze jedoch nicht. Auch bei langer Trockenheit kann die Pflanze nicht wachsen.
Richtig düngen
Schon bevor du die Knollen einpflanzt, kannst du Kompost in die Erde einarbeiten. Sitzt der Fenchel dann in der Erde, verwende einen Dünger, der hohe Kaliummengen enthält. Um die Feuchtigkeit zu erhalten, hilft es, Mulch mit Stroh auf den Boden zu geben.
Überwinterung
Ausgewachsener Knollenfenchel ist nicht winterhart. Schon der erste Nachtfrost im Herbst kann dem Knollenfenchel zusetzen. Du kannst die Standzeit im Beet aber um einige Wochen verlängern.
Schütze die Knollen mit einer doppelten Schicht aus Gemüsevlies. Junge Pflanze des Knollenfenchels ertragen tiefe Temperaturen bis – 4 °C. Grundsätzlich ist Fenchel aber ohnehin ein einjähriges Gemüse und wird vor dem Frost schon geerntet. Einzige Ausnahme: Für die Samengewinnung müssen die Knollenfenchel-Pflanzen überwintert werden. Im Gegensatz zu Knollenfenchel können wilder Fenchel und Gewürzfenchel ohne Probleme überwintern. Sie halten Temperaturen unter– 20 °C aus.
Ernte
Knollenfenchel braucht ungefähr drei bis vier Monate, um vollständig auszuwachsen. Ist dieser Zeitraum verstrichen, kannst du die ihn ernten.
Je nach Sorte und Pflanzzeitpunkt sollte das ab Juni passieren. Spätestens Ende Oktober müssen die Knollen aus den Beeten entfernt werden. Schneide dafür die Knollen an der Wurzel ab und kürze die Stiele auf fünf bis acht Zentimeter ein. Alternativ kannst du auch die ganze Pflanze aus der Erde herausziehen und nur die Wurzeln abschneiden.
Vorratstauglichkeit
Ist der Fenchel geerntet, kannst du ihn einige Wochen im Kühlschrank aufbewahren. Mache ihn davor gründlich sauber und schlage ihn in ein feuchtes Küchentuch ein. Halte ihn dort aber nicht zu lange, da er sonst trocken wird und holzig schmeckt. Auch gefroren ist der Fenchel lagerbar. Schneide den Fenchel dazu klein, lege sie einige Minuten in kochendes Wasser, lasse ihn abkühlen und verpacke ihn luftdicht. Gefroren lässt er sich anschließend mehrere Monate im Gefrierfach lagern. Ungekühlt ist der Fenchel zwei bis drei Tage haltbar. Bewahrst du ihn im Keller auf, ist das mehrere Wochen möglich.
Beliebte Sorten
Fenchel gibt es in drei verschiedenen Varianten: Wilder Fenchel, Gewürzfenchel und Gemüsefenchel. Letzterer wird auch Knollenfenchel genannt und zeichnet sich durch seine verdickten, weiß-grünen Sprossknollen aus. Hier kommen die beliebtesten Sorten.
Di Firenze: Eine alte, italienische Sorte. Sie bildet große Sprossknollen, die sehr aromatisch sind.
Selma: Schnell wachsend, mit großen Knollen. Die Sorte hat einen feinen Geschmack und bringt viele Knollen im Sommer.
Perfektion: Wie der Name sagt, ist diese Sorte perfekt für die Herbsternte. Seine Knollen sind flachrund und weiß.
Saatgutvermehrung
Fenchel kann über die Samen vermehrt werden. Willst du selbst Saat gewinnen, wähle gesunde Knollen aus und schneide die Blätter auf etwa 20 cm zurück. Die eingetopften Fenchelpflanzen sollten in einem Wintergarten oder Gewächshaus überwintern. Gießen kannst du sie sparsam, jedoch solltest du darauf achten, dass die Luftfeuchtigkeit in ihrem Standort nicht zu hoch ist. Das birgt sonst die Gefahr, dass die Knollen von Pilzkrankheiten befallen werden.
Nach dem Wintern und dem letzten Frost werden die Fenchelpflanzen ausgewintert. Die Fenchelsamen können bis zum Herbst geerntet werden. Samenstände, die sich braun färben, solltest du abschneiden. Reife Fenchelsaat fällt ab. Die Samen des Fenchels können bis zu zwei Jahre keimen.
Krankheiten und Schädlinge
Fenchel ist reich an ätherischen Ölen. Diese verhindern, dass der Knollenfenchel von vielen Krankheiten und Schädlingen befallen wird. Meistens von:
- Schnecken
- Hasen oder Kaninchen
Häufig gestellte Fragen
Woran erkenne ich, dass Fenchel schlecht ist?
Schon am Fenchelgrün kannst du erkennen, ob das Gemüse bereits schlecht ist. Hängen die dünnen Blätter an der Pflanze schlaff herunter, kaufe den Fenchel besser nicht. Weist das Gemüse Druckstellen und Verfärbungen auf, ist der Fenchel auch schlecht.
Wie lange ist Fenchel haltbar?
Eingefroren ist Fenchel mindestens sechs Monate lang haltbar. Vorher solltest du ihn blanchieren. Ungekühlt kannst du ihn zwei bis drei Tage lang lagern. Bei der Lagerung im Keller ist Fenchel sogar mehrere Wochen haltbar.