Kürbis: So pflanzt und pflegst du das herbstliche Gemüse

ein ausgewachsener Kürbis liegt im Beet
Kürbisse können ganz einfach auch in deinem Garten angebaut werden
© Getty Images/ petrovval
Steckbrief
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Erntezeit
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Okt
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Dez
trockenheitsverträglich
Standort:
sonnig bis halbschattig
Boden:
humusreich, gleichmäßig und feucht
Höhe und Platzbedarf:
1,5 m hoch und breit
essbare Teile:
Schale, Fruchtfleisch, Kerne
Anbau:
Freiland
Keimbedingungen:
Dunkelkeimer

Herbstzeit bedeutet gleichzeitig Kürbiszeit, oder? Was musst du alles beim Anbau der farbenfrohen Gewächse beachten? Hier kommt alles über den Kürbis.

Wenn die Temperaturen sinken und sich die Blätter draußen Rot und Orange färben, wird es auch Zeit für die Ernte. Und der Kürbis gehört zu beliebtesten Gemüsesorten im Herbst. Er ist nicht nur vielseitig und schmackhaft, sondern gleichzeitig auch dekorativ. Du willst den Kürbis auch im Garten haben? Wir verraten alles über den Anbau, Pflege und Ernte und Lagerung.

Herkunft

Kürbisse (Cucurbita) gehören genau wie Zucchini zu den Kürbisgewächsen. Sie stammen von Wildarten und kommen ursprünglich aus Mittel- und Südamerika.

Wuchs

Kürbisse wachsen in den vielseitigsten Formen und Farben. Die Schale kann nicht nur Orange, Rot oder Braun werden, Kürbisse können auch eine grüne oder blaue Schale bilden. Aufgrund der Vielzahl der Sorten sind sie nicht nur farblich so unterschiedlich, auch können sie länglich, rund oder birnenförmig wachsen. Kürbispflanzen schlagen ihre Wurzeln nur in den oberen Bodenschichten, bilden jedoch an den Trieben wurzeln und verankern sich somit zusätzlich im Boden.

Unterschieden werden kann bei den Blüten zwischen männlichen und weiblichen. Die Blüten beider Geschlechter sind Goldgelb und haben eine Glockenform. Weibliche unterscheiden sich jedoch darin, dass die Blüten dicker und etwas runder werden. Aus ihnen bilden sich dann die Früchte.

Pflanzung

Ausgesät werden Kürbisse ab Anfang April. Die meisten Kürbisse brauchen beim Wachsen viel Platz, plane also in deinem Beet ungefähr 2 bis 3 Meter pro Pflanze ein. Am besten wachsen die Gewächse an einem sonnigen Standort, der gleichzeitig windgeschützt ist. Wähle also einen warmen, sonnigen Platz, damit die Früchte vor dem Frost vollständig reifen.

Die Kürbissamen können direkt in den Boden gestreut werden. Ideal für das Wachstum: Sandige Lehmböden oder lehmige Sandböden mit hohem Humusgehalt. Diese können das Wasser gut halten, ohne zu Staunässe zu neigen. Den Boden solltest du vorher lockern und von Unkraut befreien. Außerdem ist es wichtig, den Boden mit Kompost zu düngen. Vier Liter pro Quadratmeter sind da die richtige Menge und versorgen die Kürbisse gleichzeitig mit wichtigen Nährstoffen.

Mischkulturpartner

Gute Beetnachbarn sind:

  • Mais
  • Bohnen 
  • Brokkoli
  • Erbsen
  • Zwiebeln
  • Lauch

 

Wo es gute Beetnachbarn gibt, gibt es also solche, die nicht in der direkten Nachbarschaft gepflanzt werden sollten. Das können sein:

  • Zucchini
  • Kartoffeln
  • Knollensellerie

Kürbis pflegen

Die Pflege der Kürbisse ist nicht anspruchsvoll. Da die Gewächse starkzehrend sind, solltest du beim Gießen und Düngen trotzdem einiges beachten, um eine Nährstoffversorgung garantieren zu können.

Kürbis richtig gießen

Gerade im Wachstum brauchen die Kürbisse nicht nur viele Nährstoffe, sondern du solltest sie auch mit reichlich Wasser versorgen. Bei normalen Temperaturen reicht das Gießen einmal in der Woche. Wird es heißer, kannst du auch öfter gießen. Achte aber darauf, Staunässe zu vermeiden und die Gewächse komplett austrocknen zu lassen. Sonst kann es so zu einem Wachstumsstopp kommen.

Kürbisse richtig düngen 

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Kürbisse in deinem Beet mit Nährstoffen zu versorgen. So kannst du schon im Herbst frischen Kompost in die Erde geben. Auch andere natürliche Dünger wie Pflanzenjauchen oder Brennnesseljauche sind gut geeignete. Verdünne diese in einem Verhältnis von 1:10 mit Regenwasser und gieße sie einmal die Woche auf die Wurzeln.

Grundsätzlich kannst du Kürbisse mit organischem Dünger pflegen – dieser sollte über einen erhöhten Kaliumgehalt verfügen. Es gibt organischer Dünger mit einer Langzeitwirkung. Mit diesen reicht es, die Kürbisse während der ganzen Wachstumsphase zu düngen. Nutzt du einen Dünger ohne Langzeitwirkung, musst du ihn regelmäßiger nutzen.

Kürbis richtig pflegen 

Das Beschneiden der Kürbispflanzen kann dazu führen, dass die Früchte größer werden. Trenne am besten jede Ranke am zweiten bis dritten Blatt hinter dem Fruchtansatz ab. Nutze dazu ein Messer oder eine Gartenschere. Der Wuchs bleibt dadurch kompakt und die Kürbispflanze kann die verbliebenen Früchte gut ernähren.

Tipp der Redaktion: Jede Pflanze sollte je nach Größe nur zwei bis fünf Kürbisse tragen, damit diese sich gut entwickeln können.

Überwinterung

Kürbisse sind einjährige Gewächse. Sie sind nicht winterhart und werden durch Frost zerstört. Ernte die Kürbisse also schon vor tiefen Temperaturen, solange sie noch mit Nährstoffen versorgt werden.

Ernte

An verschiedenen Merkmalen erkennst du, dass der jeweilige Kürbis bereit ist, geerntet zu werden. Der Stiel sollte vertrocknet sein und die Blätter und Triebe sterben ab. Die Kürbisse sollten ihre sortentypische Größe und Form erreicht haben. Je intensiver ihre Färbung, desto vitaminreicher sind zum Beispiel die Sorten des Hokkaido-Kürbisses. Sind die Kürbisse reif genug, ist ihre Schale hart und glatt und gibt bei den meisten Sorten einen hohlen Klang von sich, wenn man draufklopft.

Ab Ende August kannst du mit der Ernte anfangen, die meisten Kürbisse werden aber von September bis Oktober geerntet. Der Zeitpunkt der Ernte hat einen großen Einfluss auf Geschmack und Lagerfähigkeit, sollte aber in jedem Fall vor dem ersten Nachtfrost passieren.

Um die Kürbisse vom Stiel zu trennen, nutze am besten ein scharfes Messer oder eine Gartenschere. Schneide den Kürbis mit einem Stück Stiel ab, das ungefähr 5 Zentimeter lang ist. Achte darauf, den Kürbis nicht zu beschädigen, damit er später noch nachreift.

Vorratstauglichkeit

Sind die Kürbisse reif und du hast sie geerntet, können viele Sorten gelagert werden. Dabei kommt es jedoch darauf an, wie du die Kürbisse nutzen willst: Junge und Sommerkürbisse eignen sich am besten dafür, frisch gekocht und zu werden. Diese solltest du innerhalb von zwei Wochen verbrauchen, sie sind nämlich nicht lagerfähig.

Lässt sich die Sorte lagern, kannst du das Gemüse bis zu 6 Monate aufbewahren. Achte jedoch darauf, dass es vollreife Kürbisse sind. Halbreife Kürbisse solltest du früher verbrauchen uns sie nicht gemeinsam mit Vollreifen lagern. Sonst besteht die Gefahr der Krankheitsübertragung. Wähle zur Lagerung einen trockenen und dunklen Standort. Die Temperatur darf nicht zu niedrig sein, 12 bis 15 °C sind ideal. Ist es kühler, können die Kürbisse schneller faulen. Bewahrst du sie zu warm auf, kann sich das negativ auf den Geschmack auswirken. Während der Lagerung hilft es außerdem, regelmäßig zu lüften.

Beliebte Sorten 

Die Auswahl der Kürbissorten ist riesig. Hier kommen die beliebtesten.

Hokkaido-Kürbis: Der Hokkaido-Kürbis gehört zu den bekanntesten und beliebtesten Sorten. Die Früchte werden innerhalb von 100 Tagen reif, wachsen flach und rund und werden nicht schwerer als 3 Kilo. Die Hokkaido-Sorten lassen sich fünf bis sechs Monate lagern.

Gorgonzola-Kürbis: Der Gorgonzola-Kürbis ist kaum zu übersehen: Er ist Grün-Gelb gesprenkelt und wird nur 1 Kilo schwer. Er sieht nicht nur doll aus und eignet sich als Deko-Element, er ist dazu auch noch lecker. Der Gorgonzola-Kürbis hat ähnlich wie der Spagetti-Kürbis eine faserige Konsistenz und macht seinem Namen keine Ehre. Er schmeckt nicht nach Käse, sondern hat eher ein Süßkartoffel-Aroma.
Tipp: Die Schale ist nicht essbar, eignet sich aber bestens, um gefüllt und dann gebacken zu werden.

Butternut-Kürbis: Auch beliebt bei den Kürbissen ist der sogenannte Butternut-Kürbis. Er ist birnenförmig und hat eine hellgelbe, glatte Schale. Bei dieser Sorte ist der Name Programm: Er hat ein leicht süßliches Butteraroma und lässt sich vielseitig verarbeiten.

Saatgutvermehrung

Willst du Kürbisse aus eigenem Saatgut vermehren, beschränke dich auf eine Kürbissorte. Kreuzen sich die Sorte, besteht die Gefahr der giftigen Bitterstoffe. Diese können beim Verzehr Durchfall und Übelkeit auslösen und in großen Mengen und sogar tödlich sein.

Krankheiten und Schädlinge  

Nicht nur die Witterung, auch Krankheiten und Schädlinge können es dem Kürbis schwer machen. Unbeliebter Gäste können sein:

  • Nacktschnecken
  • Pilzinfektionen
  • Schlauchpilz
  • Mehltau 

Häufig gestellte Fragen 

Kann ich Hokkaido-Kürbis im Topf pflanzen?

Kürbis lässt sich auch auf der Terrasse im Kübel oder auf dem Balkon anbauen. Am besten eignen sich kleine Sorten wie Baby Boo oder die Mini-Varianten des Hokkaido.

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