Rotkohl: So wächst das knackige Gemüse in deinem Garten
Ob zu deftigen Gerichten oder als knackiger Salat – Rotkohl ist ein echter Allrounder. Hier erfährst du alles über Anbau, Pflege, Lagerung und Co.
Rotkohl ist eine der typischsten Beilagen zu deftigen Gerichten, vor allem und Weihnachtszeit. Und die lilafarbene Kohlart kann auch in deinem heimischen Garten wachsen. Wir erklären dir, was du beachten musst.
Herkunft des Rotkohls
Rotkohl gehört zu den Kopfkohlarten und stammt aus der Familie der Kreuzblütler. Es enthält wertvolle Vitamine, Folsäure, Kalzium und Magnesium. Das Kraut ist also nicht nur lecker, sondern auch sehr gesund.
Die Urform des Rotkohls ist der Wildkohl. Ihn findet man an der französischen Küste. Rotkohl gehört zur Gattung des Kopfkohls und hat je nach Region verschiedene Namen. Im Süden Deutschlands nennt man ihn Blaukraut. Auch Blauchabis, Rotchabis oder Blaukohl sind gängige Namen für den Kohl.
Wuchs
Rotkohl hat glatte Blätter, die fest anliegen und mit einer Wachsschicht überzogen sind. Die Blätter sind rötlich oder violett und können einen Blaustich haben. Um eine Blüte zu bilden, braucht der Kohl eine vierwöchige Ruhephase bei Temperaturen um 0 °C.
Die Kohlpflanze kann bis zu 90 cm hoch werden und zwischen Mai und Juni des zweiten Jahres gelbe Blüten ausbilden, welche durch Insekten bestäubt werden. Dadurch kann der Rotkohl Samenkörner bilden, die dann natürlich durch Wind verbreitet werden.
Pflanzung vom Rotkohl
Soll Rotkohl auch in deinem Garten Platz finden? Dann kannst du ihn vorziehen oder auch direkt ins Beet streuen. Als Vorbereitung ist es hilfreich, schon im Herbst Kompost ins Beet einzuarbeiten, denn Rotkohl ist ein Starkzehrer und muss immer mit ausreichend Nährstoffen versorgt werden. Der Zeitpunkt der Saat ändert sich je nach Sorte. Frühe Sorten kannst du bereits ab Anfang Februar säen. Am besten keimen die Samen bei ungefähr 20 Grad. Sobald sich Blätter an der Pflanze bilden, brauchen sie einen hellen Ort mit etwas kühleren Temperaturen zwischen 15 und 18 Grad. Ab März gehören sie dann ins Freiland.
Rotkohl braucht Lehmböden, die stark humos sind und einen hohen Nährstoffgehalt haben. Auch genug Platz ist bei der Pflanzung essenziell. Vorher empfiehlt es sich, etwas Algenkalk mit ins Pflanzloch zu streuen, um der Kohlhernie vorzubeugen. Halte für den Rotkohl in alle Richtungen einen von Abstand 50 cm ein. Das gibt dem ihm den Platz, gesund zu wachsen.
Mischkulturpartner
Rotkohl in einer Mischkultur zu pflanzen ist einfach, denn es ist mit vielen anderen Gemüsesorten kompatibel. Zum Beispel mit:
- Karotten
- Gartenbohnen
- Salat
- Zwiebeln
- Salbei
- Thymian
Schlechte Mischkulturpartner sind:
- andere Kohlsorten
- Senf
- Raps
Rotkohl pflegen
Nachdem die jungen Rotkohlpflanzen im Beet sitzen, solltest du mit der Pflege beginnen. Harke regelmäßig die Erde, damit sich kein Unkraut den Weg bahnen kann. Das Beet solltest du außerdem regelmäßig düngen und gießen.
Rotkohl richtig gießen
Das Beet des Starkzehrers braucht einen Boden, der immer leicht feucht ist. Das heißt, du solltest ihn regelmäßig gießen.
Rotkohl richtig düngen
Nicht nur Wasser ist in der Wachstumsphase nötig, auch wichtige Nährstoffe braucht der Rotkohl zum Reifen. Schon im Vorhinein kannst du Kompost unter die Erde hacken. Ist der Rotkohl gepflanzt, versorge ihn zwei- bis dreimal in der Woche mit Pflanzenjauche. Aber Vorsicht: Der Kohl kann einen unangenehmen Schwefelgeruch annehmen, wenn du ihn zu oft düngst. Um das zu verhindern und trotzdem eine Nährstoffversorgung zu garantieren, nutze einen kaliumbetonten Dünger.
Rotkohl richtig pflegen
Zusätzlich solltest du den Mulch auf dem Beet ausbreiten und die umliegende Erde der Kohlköpfe harken – das verringert die Bildung von Unkraut.
Überwinterung
Späte Rotkohl-Sorten wie Roxy oder Marner Lagerrot überleben den Winter im Beet. Sie vertragen Frost bis -4 °C meistens problemlos und können also im Beet gelagert werden. Frühe Rotkohl-Sorten solltest du ernten und im trocken und kühl aufbewahren.
Ernte
Die Erntezeit für Rotkohl beginnt je nach Sorte im Juli, sollten aber zwischen 14 und 21 Wochen nach Aussaat passieren. Trenne die Stängel unterhalb des Kohlkopfes mit einem scharfen Messer und entferne die Blätter, die überschüssig sind. Innerhalb von zwei Wochen solltest du den Kohl verarbeiten.
Vorratstauglichkeit
Bevor der Rotkohl lagerfähig ist, putze ihn mit einem trocknen Tuch ab und entferne faule und beschädigte Blätter. Die Methode, die am längsten hält, ist es, den Kohl mit dem Kopf nach unten in kühlen und feuchten Kellern aufzuhängen. Möchtest du ihn im Regal lagern, drehe die Köpfe immer mal wieder, kontrolliere sie auf faule Stellen. Bei zwei Grad Celsius kann der Kohl bis zu sechs Monate halten.
Fermentiert lässt sich Rotkohl am besten lagern. Im Kühlschrank wird er so 4 Wochen lang haltbar, angeschnitten hält er im Gegensatz dazu nur wenige Tage. Eingefroren kann der Rotkohl ebenfalls einige Monate lagern. Um Platz zu sparen, kannst du ihn dafür klein schneiden. Auch eingelegt ist der Kohl lange Zeit haltbar.
Rotkohl kochen
Als erstes putzt du den Rotkohl und schneidest ihn in feine Streifen. Anschließend kannst du den Rotkohl zusammen mit den Zwiebeln und wahlweise Apfelstücken in etwas Öl andünsten.
Füge Wasser, gewürze und ein Lohrbeerblatt hinzu und lasse den Rotkohl zwischen 45 und 60 Minuten köcheln. Dann kann er verzehrt werden.
Beliebte Sorten
Die verschiedenen Rotkohlsorten sind vielfältig und unterscheiden sich im Geschmack, ihrer Farbe und im Aussaat- und Erntezeitpunkt. Es gibt früh-, mittel- und spätreife Sorten. Das sind einige der beliebtesten.
Marner Frührot: Eine frühreife französische Sorte. Sie ist bekannt für ihre Robustheit. Die Köpfe werden bis zu 2,5 kg schwer und sind gut lagerfähig.
Autoro F1: Ein spätreifer Kohl, der lange im Beet bleiben kann. Er wird meist im Winter, nach Weihnachten, geerntet. Die Köpfe sind gleichmäßig rund und gut zu lagern. Diese Sorte kann sehr gut verzehrt werden, wenn sie noch roh ist.
Rodynda: Sie hat einen kurzen Strunk und einen ovalen Kopf. Anders als andere Sorten hat sie einen süßlichen Geschmack. Sie hat eine mittlere Lagerfähigkeit und ist daher ideal für den Herbst. Ihre mittlere Lagerfähigkeit macht ‘Rodynda’ zu einem idealen Herbstgemüse, das vor allem als Rohkost verwendet werden kann.
Krankheiten und Schädlinge
Rotkohl kann von vielen Schädlingen befallen werden und leidet unter Krankheiten, die für viele Kohlsorten typisch.
Zu den gefährlichsten Krankheiten des Rotkohls zählt unter anderem die Kohlhernie. Diese ist eine Pilzinfektion und lässt die Blätter der Pflanzen welken. Damit die Krankheit sich nicht verbreitet, solltest du den Kohl einige Jahre nicht mehr in befallene Beete pflanzen oder vorbeugend den Boden kalken.
Die Kohlhernie ist nicht der einzige gefährliche Pilz für Rotkohl. Eine andere Pilzart nennt sich Kohlschwärze und äußert sich als schwarze Flecken an den Strünken. Sie breiten sich auf die Blätter aus und können schnell größer werden. Ist dein Kohl davon befallen, entferne die Pflanzen oder deren Blätter sofort und baue mindestens drei Jahre lang kein Kohl mehr auf der gleichen Fläche an.
Häufige Fragen
Kann ich Rotkohl auch roh essen?
Rotkohl kannst du bedenkenlos auch roh verzehren. Im Geschmack unterscheidet er sich in der rohen Variante aber deutlich von gekochtem Rotkohl. Gerade roh eignet ersich gut in Döner oder Falafel.