Tomaten pflanzen: Die 7 schlimmsten Fehler bei der Anzucht
Du möchtest Tomaten pflanzen? Laut unserem Experten sind das die häufigsten Fehler bei der der Anzucht im Garten.
Ich bin Tomatenzüchter und teste regelmäßig neue Sorten aus. Dass ich mich heute als Experte bezeichnen kann, bedeutet nicht, dass ich von Anfang an alles richtig gemacht habe.
Beim Tomaten pflanzen gibt es nämlich einige Stolpersteine. In diesem Artikel verrate ich dir die häufigsten Fehler beim Tomaten-Anbau und meine Profi-Tricks für eine reiche Ernte mit tollem Aroma.
Fehler 1: Der falsche Standort für Tomaten
Wenn du deine Tomaten pflanzen möchtest, dann musst du zuerst einen guten Platz für das Gemüse aussuchen.
Dabei kommt es darauf an, welche Tomaten-Sorte du anbaust. Manche Tomaten kommen im Freiland zurecht und andere brauchen eher ein Gewächshaus oder einen Folientunnel.
Um welche Tomaten-Sorte es sich bei deinen Pflanzen handelt, steht entweder auf der Saatgutverpackung oder auf dem Schild der gekauften Pflanze.
Für alle Tomatenpflanzen gilt: Sie brauchen viel Sonne. Im Schatten können sich Tomatenpflanzen nicht richtig entwickeln. Such dir also einen Standort im Garten, auf den im Idealfall viele Stunden am Tag die Sonne scheint.
Mein Tipp: Pflanz die Tomaten an eine Wand. Diese speichert die Wärme und gibt sie an sonnigen Tagen an die Pflanzen ab. Das hilft den Tomatenpflanzen beim Wachsen.
Fehler 2: Zu kleine Topfgröße für Tomaten
Möchtest du deine Tomaten in einen Topf pflanzen, dann muss dieser ausreichend groß sein. Mit einem mindestens 10 Liter fassenden Topf machst du nichts falsch.
Dieser sollte allerdings einen guten Wasserabfluss haben. Auf Staunässe reagieren Tomaten nämlich sehr empfindlich.
Fehler 3: Tomaten zu früh ins Freiland pflanzen
Oft werden Tomaten zu früh ausgepflanzt und das wiederum kann zu Problemen führen, auch wenn kein Frost mehr kommt. Denn der Boden ist dann noch zu kalt.
Tomaten pflanzen: Profi-Tipp
Wenn du deine Tomaten pflanzen möchtest, dann musst du hauptsächlich darauf achten, dass du sie nicht zu früh auspflanzt.
Hast du deine Pflanzen ausreichend abgehärtet, dann kannst du sie nach den Eisheiligen auspflanzen.
Meiner Erfahrung nach macht es auch nichts, wenn du deine Tomaten ein oder zwei Wochen später einpflanzt.
Ich komme meistens erst in der letzten Maiwoche dazu, die letzten Tomaten einzupflanzen. Der Ernte hat es noch nie geschadet.
Anzucht-Tipp: Lies hier, wie du Tomaten pikieren solltest, damit sie gesund und kräftig wachsen.
Fehler 4: Tomaten nicht tief genug einpflanzen
Beim Pflanzen der Tomaten machen die meisten einen entscheidenden Fehler: Sie setzen die Pflänzchen gerade ins Erdloch.
Profis gehen anders vor: Tomaten sollten immer schräg eingesetzt werden. Anschließend solltest du die Spitze der Pflanzen ganz sanft nach oben biegen.
Achte auch darauf, die Tomatenpflanze tiefer einzusetzen, als sie im Topf war. Die untersten Blätter kannst du entfernen, falls diese Bodenkontakt haben. Gleiches gilt natürlich auch, wenn du deine Tomaten in einen Topf oder ein Hochbeet pflanzt.
Extra-Tipp: Wenn du deinen Tomaten einen guten Start ermöglichen möchtest, dann gebe ihnen neben Dünger auch ungewaschene Schafwolle und abgezupfte Brennnessel mit ins Pflanzloch.
Fehler 5: Die falsche Erde für Tomaten
Tomaten brauchen natürlich auch den richtigen Boden. Hierfür reichere ich den Boden um das Pflanzloch herum und selbstverständlich auch das Pflanzloch mit Urgesteinsmehl und reifen Kompost an.
Meine Töpfe fühle ich mit einer Mischung aus Tomatenerde, Kompost, Urgesteinsmehl und Schwarzerde. In der Regel funktioniert es aber auch alleine mit Gemüse- oder Tomatenerde.
Fehler 6: Tomaten falsch düngen
Du kannst deine Tomatenpflanzen auch beim Einpflanzen bereits das erste Mal düngen. Pflanzt du sie direkt in den Boden, schau dir zunächst die Umgebung an.
Wachsen dort viele Brennnesseln, Löwenzahn und/oder Taubnesseln, solltest du auf einen stickstoffhaltigen Dünger verzichten. Denn dann hat dein Boden bereits viel Stickstoff.
Zu viel Stickstoff führt dazu, dass sich mehr Blätter und weniger Blüten an deinen Tomaten bilden. Hier solltest du auf einen Kalium-Dünger setzen.
Lies hier, wie du einen genialen Tomaten-Dünger aus altem Brot selber herstellen kannst.
Fehler 7: Tomaten zu nah pflanzen
Nun hast du die erste Tomate in der Erde. Doch wo pflanzt du die nächste? Viele lassen viel zu wenig Abstand zwischen den einzelnen Tomaten. Aber auch hier kommt es wieder auf die Sorte an.
Buschtomaten wachsen breiter und brauchen einen Pflanzabstand von 60 bis 80 cm. Bei Stabtomaten reicht ein Abstand von 50 cm. Ist der Abstand zu gering, gibt es zu wenig Luftzirkulation und die Pflanzen sind anfälliger für Krankheiten.
Lesetipp: Tomaten anbauen: Wer dieses Tier anlockt, hat eine reichere Ernte
Tomaten pflanzen: 3 Pflege-Tipps
1. Tomaten stützen oder anbinden
Beim Einpflanzen solltest du deine Tomatenpflanzen bereits stützen. Im Gewächshaus oder Folientunnel binde ich die Tomaten fest und lasse sie der Schnur entlang wachsen. Im Freiland setze ich auf Stäbe.
Es müssen aber nicht die gebogenen Stäbe sein. Es reicht auch ein stabiler Stab, etwa aus Bambus oder auch ein Gerüst aus mehreren Stöcken.
2. Tomatenpflanzen gut gießen
Nach dem Einpflanzen müssen Tomaten gut angegossen werden. Nutze hierfür kein eiskaltes Wasser. Außerdem solltest du darauf achten, nicht zu schnell, zu viel zu gießen.
Der Boden soll das Wasser aufnehmen und es darf sich nicht stauen. Achte auch darauf, dass kein Spritzwasser auf die Blätter gelangt.
3. Tomaten mulchen
Um deine Pflanzen vor dem Austrocknen zu bewahren und gleichzeitig Spritzwasser zu vermeiden, solltest du die Tomaten mulchen.
Ideales Mulchmaterial für deine Tomaten sind:
- ungewaschene Schafwolle
- Hanfmulch
- Brennnessel (ohne Wurzeln)
- Stroh
Ich hoffe, dass dir meine Tipps als Tomatenzüchter beim Pflanzen der Tomaten helfen werden und dass du mit einer reichen Ernte beschenkt wirst!