Braunfäule, Jordan-Virus und Co.: Die gefährlichste Tomatenkrankheit kommt aus dem Supermarkt
Ging es dir auch schon mal so, dass du vor deiner Tomatenpflanze standest und keine Ahnung hattest, welche Krankheit sie nun befallen hat? Als ich mit dem Gärtnern angefangen habe, ging es mir oft so und ich hielt alles für die gefürchtete Kraut- und Braunfäule.
Damit du mehr weißt, als ich am Anfang, habe ich dir die wichtigsten Tomatenkrankheiten in eine Übersicht gepackt:
Kraut- und Braunfäule: Der Pilz, der Tomaten ruiniert
Diese Krankheit fürchtet jeder, der Tomaten im Garten stehen hat. Dabei bekommen die Blätter und der Stängel zuerst gelblich und dann bräunliche Flecken. Auch die Früchte werden faulig. Die Kraut- und Braunfäule tötet langsam deine Tomatenpflanzen. Mehr dazu findest du hier.
Blütenendfäule: Kalziummangel oder Versorgungsproblem?
Die Blütenendfäule zeigt sich durch braune, eingesunkene Stellen am Blütenansatz der Tomate. Dieser Schaden entsteht durch einen Kalziummangel, der oft durch ungleichmäßiges Gießen und nur selten durch einen Mangel des Nährstoffes selbst entsteht. Hier hilft am besten regelmäßig und gleichmäßiges gießen. Mehr dazu findest du hier.
Grünkragen: Wenn Tomaten nicht richtig reifen
Grünkragen zeigen sich als gelbe, grüne Stellen um den Stielansatz der Frucht und verhärtetem Fruchtfleisch. Sie entstehen durch starke Sonneneinstrahlung, hohe Temperaturen oder eine Überdüngung mit Stickstoff. Schattiere deine Tomaten an heißen Tagen und dünge ausgewogen, um dieses Problem zu verhindern. Aber es gibt auch Sorten, die eine genau solche Färbung von Natur aus haben.
Tomate platzt: wenn deine Tomaten aufreißt
Platzen die Früchte auf, liegt das oft an ungleichmäßigem Gießen oder zu großen Temperaturschwankungen. Auch kalter Regen kann dazu führen. Tomatensorten, die zum Aufplatzen neigen, solltest du lieber geschützt anbauen. Außerdem gieße deine Tomaten regelmäßig und mulche den Boden, um Feuchtigkeit zu speichern und Risse zu vermeiden.
Jordan-Virus: Der neue Tomatenvirus
Das Jordan-Virus, auch Tomato Brown Rugose Fruit Virus (ToBRFV), ist eine ernsthafte Bedrohung für Tomatenpflanzen. Sie kann auch durch Saatgut aus Supermarkt-Tomaten übertragen werden, da der Verkauf der Früchte auch bei Befall erlaubt ist. Der Jordan-Virus führt zu gelblichen Flecken auf den Früchten, mosaikartigen Verfärbungen der Blätter und bräunlichen Kelchblättern. Die Früchte reifen oft nicht vollständig aus und bleiben orange. Allerdings weicht das Schadbild je Tomatensorte etwas ab, weshalb sie gar nicht so leicht zu erkennen ist. Leider kann hiergegen noch nichts gemacht werden.
Samtfleckenkrankheit: Der Pilz, der deine Ernte zerstört
Die Samtfleckenkrankheit ist in Deutschland noch recht unbekannt und wird auch oft für Kraut- und Braunfäule gehalten. Du erkennst die Krankheit durch die unregelmäßigen gelben Punkte auf der Blattoberseite und dem grauen und samtigen Pilzrasen auf der Blattunterseite. Die Samtfleckenkrankheit sorgt für ein vermindertes Wachstum und starken Ernteeinbußen. Sie bricht vor allem bei feuchtem und kühlem Sommerwetter im Gewächshaus aus. Hier die betroffenen Pflanzen entfernen und das Gewächshaus gut lüften und die Luftfeuchtigkeit verringern.
Grauschimmel: Wenn das Gewächshaus schimmelt
Grauschimmel ist eine Widerwärtigkeit, die gerne mal im Herbst in Gewächshäusern auftritt, wenn aus Witterungsgründen weniger gelüftet wird. Dann zieht sich ein grauer Schimmelrasen über Blätter, Früchte und Stielen. Er verbreitet sich durch das ganze Gewächshaus. Hier ist eine gute Belüftung wichtig. Die befallenen Pflanzenteile sollten vorsichtig entfernt werden, da die Sporen sich leicht verteilen. Außerdem ist eine Kaliumbetonte Düngung hilfreich. Da vor allem angeschlagene Pflanzen befallen werden.
Gelbe Blätter: Magnesiummangel
Bei Magnesiummangel werden die Tomatenblätter gelb, aber die Blattadern bleiben grün. Hier kann ein magnesiumhaltiger Tomatendünger oder Algenkalk.