Bärlauch: Alles über das pikante Kraut
Würzig und scharf im Geschmack und einfach im Anbau. Bärlauch sollte in jedem Garten einen Platz finden. So pflanzt und pflegst du ihn.
Bisher habe ich Bärlauch immer sofort in Verbindung mit Bärlauch-Pesto gesetzt. Dabei kann man ihn so vielfältig einsetzten. Das Kraut muss ich in Zukunft unbedingt auf meinem Balkon anbauen. Bei dir steht Bärlauch auch auf der Liste für die Pflanzung? Das müssen du und ich dabei beachten.
Herkunft
Ursprünglich kommt Bärlauch aus Europa. Er gehört zur Familie der Lauchgewächse und ist mit Knoblauch und Zwiebel verwandt, daher hat er auch seinen intensiven Duft. Sie wird nicht nur zum Würzen verwendet, sondern gilt ebenfalls als Heil- oder Wildkraut.
Wuchs
Bärlauch kann bis zu 50 cm hoch werden. Anfangs sind die Blätter noch hell und klein, im Sommer färben sie sich dann dunkelgrün.
In der Blütezeit bilden sich weiße Blüten an den langen Stängeln des Bärlauchs, die 30 cm lang sind.
In den Blüten wachsen ca. 20 Einzelblüten. Diese haben eine kugelartige Form und schmale Blütenblätter, die spitz zulaufen.
Die Samen des Krauts sind ungefähr zwei Zentimeter groß und ebenfalls kugelförmig. Bärlauch-Zwiebeln haben eine Zylinderform und werden zwischen2 und 4 cm lang und ca. 1 cm breit.
Pflanzung
Der perfekte Standort für Bärlauch ist halbschattig und feucht, der Boden sollte nährstoffreich sein und du kannst in Vorhinein Kompost in die Erde einarbeiten. Wichtig ist vor der Pflanzung auch, die Erde aufzulockern.
Willst du das würzige Kraut auch bei dir zu Hause anbauen, hast du mehrere Möglichkeiten.
Du kannst die Samen einerseits kaufen und Bärlauch selbst im Beet aussäen. Dafür ist der Herbst die beste Jahreszeit, denn die Samen des Bärlauchs sind Kaltkeimer. Heißt also: Sie brauchen Kälte, um zu keimen. Deshalb kannst du sie vier Wochen vor dem Einsetzen im Kühlschrank lagern.
Damit sich das Kraut gut ausbreiten kann, brauchen die Samen etwa 10 cm Abstand zueinander und sollten mindestens 3 cm tief in die Erde ausgesät werden.
Alternativ kannst du auch Zwiebeln in die Erde setzen, das passiert bestenfalls auch im Herbst. Die Pflanztechnik ist dieselbe wie bei den Saatkörnern, die Zwiebeln solltest du jedoch 10 cm tief einsetzen.
Am besten pflanzt du Bärlauch, wenn starker Nachtfrost nicht mehr zu erwarten ist. Sähen kannst du sowohl die Samen als auch die Zwiebeln von September bis Neujahr. Hast du keinen eigenen Garten für den Anbau, kannst du die Kräuter auch in einem Topf, oder auf dem Balkon pflanzen. Der Topf sollte groß genug sein und Locher haben, damit das Wasser ablaufen kann. Staunässe ist Gift für Bärlauch.
Mischkulturpartner
Alle Pflanzenarten, die ähnliche Bodenansprüche haben, funktionieren im Beet neben dem Bärlauch. Besonders gut eignen sich Schattenstauden wie die Elfenblume. Pflanze Bärlauch, aber nirgends, wo auch Maiglöckchen oder Herbstzeitlosen wachsen. Diese können nämlich leicht verwechselt werden und sind sehr giftig.
Pflege
Bärlauch ist ein pflegeleichtes und anspruchsloses Kraut. Ein paar Dinge gilt es trotzdem zu beachten.
Richtig gießen
Wichtig ist es beim Bärlauch, ihn regelmäßig zu gießen. Das nimmt auch den Hauptteil der Pflege ein. Das Wildkraut braucht einen stets feuchten Boden. Wässere ihn also vor allem im Sommer, damit die Pflanze nicht austrocknet. An besonders heißen Tagen kannst du sie auch zweimal täglich gießen – morgens und abends eignet es sich am besten.
Bärlauch richtig düngen
Auch beim Dünger ist der Bärlauch anspruchslos. Es lohnt sich jedoch, im Vorhinein Kompost in die Erde des Wildkrauts einzuarbeiten. Um die Feuchtigkeit in der Erde zu behalten, kannst du die Beete auch mit Laub düngen. Dieses sorgt zusätzlich für einen höheren Humusgehalt im Boden und schützt das Beet. Eine dünne Schicht genügt, um den Nährstoffbedarf des unkomplizierten Krauts abzudecken.
Bärlauch schneiden
Bärlauch benötigt keinen Rückschnitt, lediglich zum Ernten. Auch die Blätter solltest du an der Pflanze lassen, daraus zieht das Kraut ebenfalls Kraft zum Wachsen.
Bärlauch vermehrt sich im Garten schnell. Willst du nur eine kleine Menge Bärlauch nutzen, dann solltest du die Sträucher regelmäßig zurechtzupfen.
Überwinterung
Bärlauch ist ein winterhartes Kraut und braucht keinen Winterschutz. Er überlebt auch eiskalte und schneereiche Tage.
Ernte
Am besten erntest du Bärlauch zum Anfang des Frühlings. Im März sind die Blätter des Krauts noch saftig und perfekt zur Verarbeitung. Die Farbe der Blätter ist im Frühling noch hell, je länger du mit der Ernte wartest, desto dunkler färben sie sich.
Die Ernte an sich ist kein Hexenwerk. Wichtig ist jedoch, die erneute Blüte abzuwarten, bevor du alle Blätter der aktuellen Blüte erntest. Die Blätter des Bärlauchs kannst du nun einfach abzupfen.
Wenn du das Kraut nicht sofort verwenden möchtest, ist es wichtig, es richtig zu lagern. Willst du ihn frisch halten, solltest du das den Bärlauch in ein feuchtes Tuch einwickeln und im Kühlschrank aufbewahren.
Du kannst das ihn auch trocknen. Achte hierbei aber darauf, dass die meisten Aromen und Nährstoffe durch das Trocknen verloren gehen.
Willst du das Kraut frisch halten, aber länger etwas davon haben, ist das Einfrieren die beste Möglichkeit. Hacke die Blätter und gebe sie anschließend in einen Gefrierbeutel.
Verwendung
Bärlauch enthält wichtige Nährstoffe und Vitamine. Es ist außerdem aromatisch und kann jedes Gericht verfeinern. Aber damit nicht genug. Bärlauch ist auch gesund und kann als Heilkraut eingesetzt werden.
Verwendung in der Küche
Sowohl die Blätter als auch die Blüten des Krauts sind essbar. Zweiteres verliert jedoch schnell an Geschmack. Die Blätter schmecken intensiv nach Knoblauch und lassen sich vielseitig verarbeiten.
Eines der bekanntesten Rezepte mit Bärlauch ist das Bärlauchpesto. Dafür wird das Kraut fein gehackt und mit Pinienkernen, Walnüssen und Parmesan vermischt. Wichtig bei dem Rezept: eine große Menge Olivenöl.
Ein etwas einfacheres und schnelleres Rezept ist die Bärlauchbutter. Dafür musst du lediglich den kleingehackten Bärlauch mit Butter vermengen und dann nach Belieben mit weiteren Kräutern und Gewürzen abschmecken.
Aber das ist noch lange nicht alles. Bärlauch lässt sich auf Brot, Pizza oder zum Garnieren von Salaten und Co.
Verwendung als Heilpflanze
Bärlauch ist nicht nur aromatisch und schmackhaft, eine antibakterielle Wirkung des Krauts ist mittlerweile auch bekannt. Das Kraut soll Fieber und Husten lindern und außerdem auch vorbeugend unterstützen. Es enthält zusätzlich Vitamin, Eisen und Magnesium.
Besondere Sorten
Es gibt nur eine Sorte Bärlauch – sie heißt Allium ursinum.
Häufig gestellte Fragen
Ist Bärlauch giftig?
Für uns Menschen ist Bärlauch gesund und ungefährlich, bei Tieren solltest du jedoch vorsichtig sein. Das Kraut enthält Schwefelverbindungen. Diese können rote Blutkörperchen bei Hunden zerstören und zu einer Blutarmut führen. Bei Anzeichen von Durchfall und Erbrechen suche am besten schnell einen Tierarzt auf.
Ist blühender Bärlauch essbar?
Ja, auch während der Blüte lässt sich Bärlauch immer noch verzehren, jedoch verliert er an Geschmack und die Konsistenz wird faserig. Ernte den Bärlauch lieber im Frühjahr.