Safran aus eigenem Garten: Mit diesen Tipps gelingt's
Safran ist eins der weltweit teuersten Gewürze. Anstatt es zu kaufen, kannst du es auch in deinem Garten anbauen. Wir zeigen dir, wie es funktioniert.
Es wird Zeit, den Safrankrokus kennenzulernen, oder? Das außergewöhnliche Gewächs ist erstaunlich pflegeleicht, wenn du ein paar grundlegende Tipps beachtest. Und das Beste: Safrankrokusse bereichern nicht nur deine Küche, sondern verwandeln deinen Garten in einen magischen Ort.
Was macht Safrankrokusse so besonders?
Vielleicht denkst du bei Krokussen direkt an die bunten Frühlingsboten, die überall in Beeten und Wiesen sprießen. Doch aufgepasst: Der Safrankrokus hat mit diesen Gartenkrokussen wenig gemeinsam.
Während die üblichen Zierkrokusse im Frühling blühen, entfaltet der Safrankrokus seine zarten, violettfarbenen Blüten erst im Herbst. Aus ihnen lassen sich die leuchtend roten Safranfäden gewinnen – das Herzstück des weltweit wertvollsten Gewürzes.
Ein weiterer Unterschied: Viele Gartenkrokusse sind giftig. Ihre Blüten und Knollen enthalten Stoffe wie Colchicin, die gefährlich für Mensch und Tier sein können. Beim Safrankrokus ist das anders: Seine orangeroten Narben, die den eigentlichen Safran bilden, sind absolut sicher – und ein wahres Aromawunder! Wichtig ist, dass du ganz genau weißt, welche Pflanze du anbaust, und keine Experimente mit unbekannten Arten machst.
So baust du Safrankrokusse richtig an
Damit dein Anbau erfolgreich ist, kommt es vor allem auf den Standort und die richtige Pflege an. Safrankrokusse lieben sonnige, warme Plätze mit durchlässigem, leicht sandigem Boden. Windgeschützt sollte der Standort ebenfalls sein.
Damit die Safrankrokusse noch mehr Nährstoffe zugeführt bekommen, kannst du ordentlich Humus in den Boden einarbeiten. Die brauchen sie auch, denn die Pflanze ist ein Starkzehrer. Nässe ist ihr größter Feind. Achte deshalb darauf, dass sich kein Wasser staut.
Die beste Zeit, um die Knollen zu pflanzen, ist der Spätsommer – von August bis September. Setze die Knollen etwa 10 bis 15 Zentimeter tief in die Erde und lasse zwischen den einzelnen Pflanzen etwa 10 Zentimeter Platz.
Und dann heißt es Geduld haben. Die ersten Blüten zeigen sich nämlich erst im Oktober oder November.
Safrankrokusse ernten: So gehst du vor
- Warte, bis die violetten Blüten sich öffnen – meist im Oktober oder November.
- Wähle für die Ernte den frühen Morgen, wenn die Blüten frisch geöffnet sind, um das intensivste Aroma zu sichern.
- Ziehe die roten Narben (Safranfäden) vorsichtig mit einer Pinzette aus der Blüte.
- Trockne die Fäden an einem dunklen, luftigen Ort.
- Bewahre die getrockneten Fäden luftdicht auf, damit das Aroma lange erhalten bleibt.
Pflege und Überwinterung: So bleiben deine Safrankrokusse gesund
Safrankrokusse sind zwar recht pflegeleicht, doch mit ein paar Pflegetipps kannst du sicherstellen, dass sie Jahr für Jahr gesund bleiben.
- Wenig gießen: Nachdem sie blühen, brauchen Safrankrokusse kaum Wasser. Zu viel Feuchtigkeit kann auch dazu führen, dass die Knollen faulen. Lass den Boden also trockener werden, besonders im späten Herbst und Winter. Eine gut durchlässige Erde ist das Wichtigste, um Staunässe zu vermeiden.
- Auch wenn das Laub nach der Blüte verblüht aussieht, solltest du es unbedingt an den Pflanzen lassen. Es versorgt die Knollen mit wichtigen Nährstoffen, die sie für die nächste Wachstumsphase speichern. Schneide es erst ab, wenn es vollständig eingetrocknet ist – so stärkst du die Knollen für die kommende Saison.
- Frostschutz: Wenn es bei dir zu Hause besonders kalt wird, brauchen deine Safrankrokusse zusätzlichen Schutz. Eine Mulchschicht aus Stroh, Laub oder Rindenmulch hilft dabei, die Knollen vor Frost zu bewahren. Alternativ kannst du auch Gartenvlies verwenden, um das Beet vor starken Temperaturschwankungen zu schützen.
- Um Krankheiten vorzubeugen, solltest du die Knollen nach der Blüte ausgraben und an einem neuen Standort einsetzen. Dadurch bekommen die Pflanzen frische Bedingungen und bleiben widerstandsfähig. Nutze die Gelegenheit, um beschädigte oder kranke Knollen ebenfalls auszusortieren, bevor du sie wieder einpflanzt.
Normale Krokusse vs. Safrankrokusse: Die wichtigsten Unterschiede auf einen Blick
Wichtig! Wenn du Safrankrokusse anbaust, achte darauf, sie nicht in der Nähe von normalen Krokussen oder anderen Zierkrokusarten zu pflanzen. Einige Arten sind leicht giftig und könnten zu Verwechslungen führen. Hier sind die Merkmale, die normale Krokusse und Safrankrokusse voneinander unterscheiden:
- Normale Krokusse (Frühblüher): Erblühen im späten Winter oder frühen Frühling (meist Februar bis März).
- Safrankrokusse: Zeigen ihre Blüten im Herbst, erst zwischen September und November.
Blütenfarbe
- Normale Krokusse: Verfügbar in einer Vielzahl von Farben wie Violett, Gelb, Weiß oder sogar zweifarbigen Varianten.
- Safrankrokusse: Tragen violettfarbene Blüten mit feinen, gelegentlich dunkleren Streifen.
Stempel
- Normale Krokusse: Der Stempel ist klein, unscheinbar und meist gelblich.
- Safrankrokusse: Besitzen drei markante, lange, orange-rote Narben (Stempelfäden), die zur Safran-Gewinnung genutzt werden.
Laub
- Normale Krokusse: Die Blätter sind grün-weiß und etwas breiter.
- Safrankrokusse: Haben sehr schmale, grasartige Blätter.
- Normale Krokusse: Ihre Knollen sind in der Regel kleiner und rundlicher.
- Safrankrokusse: Dagegen sind die Knollen größer und eher länglich.
Wirtschaftlicher Nutzen
- Normale Krokusse: Werden ausschließlich als Zierpflanzen genutzt und sind nicht für die Safran-Ernte geeignet.
- Safrankrokusse: Die leuchtend roten Stempelfäden der Blüten sind das kostbare Gewürz Safran – einzigartig in Geschmack und Aroma.