Schnittlauch: Das vielseitige Kraut in Garten und Küche
Auf Brot, im Rührei oder als Butter. Schnittlauch passt zu fast jedem Rezept und kann leicht bei dir zu Hause angebaut werden. So geht’s.
Frischer Schnittlauch duftet nicht nur großartig und schmeckt lecker, er ist dazu auch noch gut für unsere Körper und besitzt eine Heilwirkung. Hier kommt alles, was du über Pflanzung, Pflege und Co. wissen solltest.
Herkunft
Schnittlauch gehört zu der Familie der Amaryllisgewächsen und ist mit dem Lauchgemüse verwandt, wie der Name schon vermuten lässt. Die genaue Herkunft des Krauts ist nicht bekannt, es soll jedoch soll es schon 300 v. Chr. in China gepflanzt worden seien.
Schnittlauch ist auch bei uns eines der gängigsten Kräuter und wird meistens zum Garnieren von Gerichten benutzt. Schnittlauch ist ein hart gesottenes Kraut und wächst sogar an Flussufern und in großen Höhen.
Wuchs
Schnittlauch wächst aus Zwiebeln heraus. Diese haben eine Zylinderform und bilden zusätzlich grüne Laubblätter. Das Kraut kann bis zu 50 cm hoch werden. Es blüht zwischen Mai und August und bildet dabei Blüten, welche violett, weiß oder leicht bläulich werden können. Die Blätter des Schnittlauchs sehen aus wie Rohre und stehen in sogenannten Horsten ganz nah beieinander.
Pflanzung
Der Anbau von Schnittlauch ist keine Herausforderung. Das Kraut braucht einen Standort, der sonnig bis halbschattig ist. Schnittlauch kannst du sowohl im Garten, im Gewächshaus als auch im Topf anpflanzen. Wichtig bei allen Möglichkeiten: Lockere Erde und konstante Feuchtigkeit, jedoch nicht zu viel Wasser.
Anders als viele andere Kräuter hat Schnittlauch einen hohen Nährstoffbedarf und braucht dementsprechend Erde und Boden, welche diesen Bedürfnissen gerecht werden können. Kompostreiche Erde ist eine gute Wahl, dieser kann aber auch vorher in die Erde eingearbeitet werden.
Wenn du einen idealen Standort gefunden hast, kannst du die Samen aussäen. Das passiert am besten zwischen März und Juli. Setzte die Samen circa 1 cm tief in die Erde und bedecke sie zusätzlich damit. Schnittlauch-Samen keimen am besten im Dunkeln und in der Kälte. Wichtig ist, dass du sie nach dem Aussäen gut gießt und darauf achtest, die Erde stetig feucht zu halten.
Willst du die Samen im Topf säen, gilt grundsätzlich das Gleiche: nährstoffreiche und stetig feuchte Erde. Daher kann es sinnvoll sein, einen Topf zu wählen, der Löcher im Boden hat. So lässt sich Staunässe einfach vermeiden. Für Schnittlauch im Topf eignet sich ebenfalls ein heller, halbschattiger Standort mit frischer Luft.
Pflege
Wie schon die Pflanzung ist auch die Pflege von Schnittlauch unkompliziert. Wir verraten dir, worauf du achten solltest.
Richtig gießen
Schnittlauch hat einen hohen Wasserbedarf, weshalb die Erde immer feucht gehalten werden sollte. In einigen Monaten wird diese Aufgabe bereits vom Regen erfüllt, aber gerade in der heißen Jahreszeit ist es wichtig, dass du vermehrt darauf achtest, den Boden regelmäßig zu gießen. Die Menge des Wassers solltest du an die Größe deiner Pflanze anpassen. Wichtig ist beim Gießen eine gute Balance, denn die Pflanze verträgt weder zu viel noch zu wenig Wasser. Achte also auch darauf, Staunässe zu vermeiden. Sonst kann es zur Fäule kommen.
Richtig düngen
Da Schnittlauch ein Starkzehrer ist, braucht er besonders viele Nährstoffe. Gerade in der Wachstumsphase ist es daher wichtig, ihn regelmäßig zu düngen. Dazu kannst du entweder Kompost verwenden, oder du düngst mit Kaffeesatz. Dieser führt dem Boden zusätzlich wichtig Nährstoffe zu. Da Schnittlauch einen humusreichen Boden benötigt, kannst du die Erde auch zusätzlich mit einem organischen Dünger versorgen. Dieser wirkt lange und brauch daher nur einmal zur Pflanzung und einmal während der Wachstumsphase verwendet werden.
Richtig schneiden
Du brauchst beim Schnittlauch keinen Pflegeschnitt vornehmen. Wenn du einzelne Halme entfernen möchtest, schneide diese mit einem scharfen Messer ab. Achte darauf, nicht zu viele Halme auf einmal abzuschneiden, sondern genügende stehen zu lassen. Sonst kann es passieren, dass das Kraut eingehen kann.
Willst du die Blüten verwenden, schneide sie möglichst weit oben am Blütenstandschaft ab – ebenfalls mit Messer oder einer scharfen Schere.
Überwinterung
Bereits im Herbst verliert der Schnittlauch seine Blätter und geht ein. Die Zwiebel treibt aber im Frühling wieder neue Blüten aus. Sie überlebt den Winter und verträgt Temperaturen bis zu -25 Grad. Um sie zu schützen, kannst du jedoch auch eine dünne Mulchschicht auf den Boden geben.
Auch im Topf solltest du die Pflanze möglichst frostfrei überwintern, Kälte macht ihm aber nichts aus. Im Gegenteil: Das Kraut im Topf braucht eine Kühlphase im Winter, um vital zu bleiben.
Ernte
Egal ob im Topf oder draußen im Garten – Schnittlauch kann von Frühjahr bis in den Herbst hinein geerntet werden. Hast du einen hohen Verbrauch an Schnittlauch und musst viel abschneiden, dann lege dir lieber mehrere Pflanzen zu, um an jeder immer einige Blätter stehen zu lassen.
Das Ernten ist kein Hexenwerk. Du musst den Schnittlauch lediglich bodennah abschneiden und kannst ihn dann zum Kochen verwenden oder direkt essen. Am besten erntest du ihn immer bei Bedarf frisch.
Verwendung
Wer seinen Schnittlauch haltbar machen möchte, kann das in verschiedenen Schritten tun. Willst du ihn länger frisch halten, dann schlage ihn in ein feuchtes Tuch ein und lagere ihn kühl. So kannst du ihn noch nach ein paar Tagen frisch verwenden.
Um ihn noch lange zu verwenden, kannst du Schnittlauch auch trocken und dann zum Beispiel zum Garnieren verwenden. Behalte dabei aber im Kopf, dass das Kraut dadurch an Geschmack verlieren kann und sich auch die Konsistenz ändert.
Das passiert dir beim Einfrieren von Schnittlauch nicht. Wasche ihn erst und trockne ihn anschließend ab. Schneide die Halme dann klein und friere sie in einem Gefrierbeutel ein. Das macht den Schnittlauch nicht nur über mehrere Monate haltbar, sondern er verliert auch nicht an Geschmack.
Verwendung in der Küche
Nicht nur einfach anzubauen, auch in der Küche ist das Kraut ein Allround-Talent. Schnittlauch wird meist zum Garnieren verwendet, gibt seinen Geschmack auch beim Kochen ab. Auch in Kräuterdips oder Butter ist Schnittlauch besonders beliebt. Du kannst ihn in allen Gerichten sowohl getrocknet als auch frisch nutzen. Zudem ist das Kraut auch noch gesund, denn es enthält eine Menge Vitamin C.
Verwendung als Heilpflanze
Das Kraut enthält nicht nur wertvolle Vitamine, sondern auch ätherische Öle, Schwefelverbindungen und Vitamin K. Schnittlauch gilt als Heilpflanze. Er wirkt sich positiv auf den Blutdruck und den Cholesterinspiegel aus. Durch den reichen Anteil an Vitamin K ist Schnittlauch besonders gut für die Dichte unserer Knochen. Hast du Magen-Darm-Beschwerden, kann Schnittlauch ebenfalls die Lösung sein. Wenn du ihn frisch verwendest, kann das Kraut verdauungsfördernd und entzündungshemmend wirken.
Besondere Sorten
Schnittlauch unterscheidet sich in kleine und große Sorten. Wir zeigen dir, zwischen welchen du dich entscheiden kannst und welche zu welchem Anbau bestens geeignet sind. Hast du wenig Platz, kannst du auf kleine Schnittlauch-Sorten zurückgreifen.
Middleman: Eine kleine Sorte, die besonders schnell wächst. Der Schnittlauch hat einen würzigen Geschmack, eine mattgrüne Farbe und kann bis zu 30 cm groß werden.
Profusion: Eine farbenfrohe, große Sorte. Die Blüten bilden sich zartrosa aus und sind schon früh reif. Die Sorte bildet keine Samen aus und eignet sich daher besonders gut zum Verarbeiten in der Küche. Die Halme werden bis 40 cm hoch.
Schmitt: Dieser Schnittlauch wächst bis zu 60 cm hoch und hat eine besondere Würznote. Die Blüten sind kräftig lilafarben. Die Sorte regeneriert sich nach der Ernte schnell und eignet sich daher auch ideal, um im Topf angebaut zu werden.
Häufig gestellte Fragen
Kann Schnittlauch giftig sein?
Für Menschen ist Schnittlauch nicht giftig, sondern bietet sogar noch einen gesundheitlichen und genüsslichen Mehrwert. Bei Tieren solltest du jedoch aufpassen. Schnittlauch kann leicht mit Katzengras verwechselt werden, was für Hunde und Katzen giftig ist. Fressen sie Schnittlauch, kann es zu Zittern und Erbrechen kommen. Suche dann unbedingt einen Tierarzt auf.