Birne: Von Pflege, über Ernte bis hin zur Verwendung

Pyrus communis
Birne hängt am Baum in der Sonne
Der Birnenbaum ist eine tolle Ergänzung im Garten
© Getty Images/ Alena Frolova
Steckbrief
Pflanzzeit
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Apr
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Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
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Blütezeit
Jan
Feb
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Jun
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Aug
Sep
Okt
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Dez
Erntezeit
Jan
Feb
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Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
winterhart
Bienen- und Schmetterlingsfreundlich
Vogelfreundlich
Topfanbau möglich
giftig
Standort:
sonnig und windgeschützt
Boden:
humusreich, feucht und sandig
Höhe und Platzbedarf:
3-15 m
Obstart:
cultivatedFruit
Bestäubungsart:
Fremdbestäubung

Der Birnbaum braucht zwar lang, bis er Früchte trägt, lohnt sich aber allemal. Alles zur Pflanzung, Pflege und Ernte gibt’s hier.

Es gibt eine riesige Auswahl an Birnensorten mit den unterschiedlichsten Geschmäckern, im Supermarkt findet man leider nur die wenigsten. Also: die Lieblingssorte im eigenen Garten anbauen. So geht’s. 

Herkunft

Die Birne, beziehungsweise der Birnenbaum, gehört zur Familie der Rosengewächse. Ursprünglich wuchs er in Nordafrika, heute ist er weltweit vertreten. Die Kulturbirne stammt aus Persien und kam über die Türkei und Griechenland nach Italien, wo sie seit dem 2. Jahrtausend v. Chr. bekannt ist. In Mitteldeutschland werden seit dem 16. Jahrhundert bis zu 50 unterschiedliche Birnensorten angebaut; heute gibt es mehr als tausend Züchtungen.

Wuchs

Je nach Sorte kann ein Birnenbaum eine Größe von bis zu 15 Metern erreichen. Der Stamm des Baums hat eine graubraune Borke und vertikale Einschnitte. An den Wildformen der Birne können Dornen wachsen, die Kulturbirne ist allerdings dornenfrei.

Die Blätter des Birnbaumes sind satt grün und eiförmig. Blüten bilden sich am Baum früh im April aus. Sie sind weiß und fünfblättrig und müssen von Insekten bestäubt werden.  Im Herbst färben sich die Blätter des Baumes gelblich-orange. Die Birnen selbst sind zwischen August und Oktober erntereif und können je nach Sorte die unterschiedlichsten Farben ausbilden. Das Fruchtfleisch ist weiß oder rot.

Birnbaum richtig pflanzen 

Wie die meisten anderen Obstbäume werden auch die Birnen im Herbst gepflanzt. Das passiert idealerweise im Oktober oder November. Über den Winter kann er dann Wurzeln schlagen. Alternativ kannst du auch eine Frühjahrpflanzung vornehmen. Da ist aber nur eine Option, wenn kein Frost mehr zu erwarten ist. Sicher bist du mit der Herbstpflanzung.

Für einen reichen Ertrag an Birnen braucht der Baum den idealen Standort. Dieser muss sonnig, warm und geschützt sein. Auch der Boden spielt bei der Pflanzung eine große Rolle. Der Birnbaum gedeiht am besten auf sandigen, humusreichen Lehmböden. Ist der Boden mager, kannst du ihn mit Kompost aufwerten.

Das Pflanzloch für den Birnbaum sollte doppelt so groß und tiefer als die Wurzelballen des Baums sein. Hebe das Loch aus und lockere anschließend die Erde. Anschließend kannst du etwas frische Pflanzenerde mit Kompost mischen und es auf den Boden des Lochs geben und Dünger mit hineingeben.

Im nächsten Schritt ist es wichtig für den Baum, einen Stützpfahl anzubringen. Dieser sollte die gleiche Höhe haben, wie der Stamm des Birnbaumes und im besten Fall an der Westseite des Pflanzlochs eingeschlagen.

Auch den Baum kannst du vor dem Einsetzen in das Pflanzloch vorbereiten. Ritze den Wurzelballen etwas an und lockere ihn auf, denn dadurch können neue Wurzeln entstehen, die das Wasser besser aufsaugen können. Zusätzlich kannst du den Wurzelballen noch einmal wässern, bevor du ihn in das Loch einpflanzt. Sitzt der Baum im Loch, sollten mindestens 5 cm der Veredelungsstelle herausragen. Dann kannst du das Loch mit Erde auffüllen, diese festtreten und den Baum anschließend gut wässern.

Pflege

Wenn es um die Pflege geht, kannst du schon direkt nach der Pflanzung eine Kokosmatte auslegen. Diese hat den Vorteil, dass der Standort des Baumes frei von Unkraut bleibt und er somit alle Nährstoffe des Bodens für sich allein nutzen kann.

Bringst du zusätzlich einen Fraßschutz an, kann dieser den Baum zusätzlich vor Nagetieren schützen.

Richtig gießen 

Gerade bei einem jungen Baum ist es wichtig, diesen in den ersten Jahren regelmäßig zu wässern. Er braucht stets einen feuchten Standort, jedoch unbedingt ohne Staunässe

Richtig düngen 

Düngen kannst du den Baum jährlich mit Kompost oder einem Langzeitdünger. Dieser unterstützt das Wachstum deines Birnbaumes zusätzlich. Achte jedoch darauf, einen Dünger zu verwenden, der kaum Stickstoff enthält.

Richtig schneiden 

Wie bei vielen anderen Obstbäumen auch, empfiehlt sich beim Birnbaum ebenfalls ein Rückschnitt. Den kannst du von Januar bis April oder im Sommer, zwischen Juni und August vornehmen.

Der Schnitt ist hilfreich dafür, eine breit wachsende Krone zu formen. Dafür musst du diese regelmäßig einkürzen, Konkurrenztriebe entfernen und die Triebe, die nach unten wachsen, einkürzen. Auch altes Holz solltest du vom Baum entfernen und Äste, die dem Rest des Baumes zu viel Licht nehmen, abschneiden.

Gerade bei jungen Bäumen ist ein Pflanzenschnitt essenziell, denn dieser hilft den Bäumen stärker wachsen zu können. Bestimme drei bis vier Seitentriebe als Leitäste und schneide die übrigen direkt am Stamm ab, damit sie den Leitästen keine Nährstoffe entziehen. Auch den Haupttrieb solltest du einkürzen, das fördert die Ausbildung der Baumkrone.

Einen Erziehungsschnitt kannst du bei älteren Bäumen vornehmen. Äste, die dem Haupttrieb Nährstoffe wegnehmen, solltest du immer herausschneiden. Und auch Triebe, die entweder steil nach oben oder nach unten wachsen, solltest du kürzen oder ganz herausschneiden. Die Leitäste solltest du ebenfalls kürzen, nicht jedoch ihre Seitentriebe.

Ernte

Je nachdem, welche Sorte du im Garten angebaut hast, variiert auch die Erntezeit für die Birnen. Sommerbirnen kannst du schon ab Juli pflücken. Die Erntezeit der Herbst- und Wintersorten ist im Oktober.

Du erkennst die Reife der Birnen dann, wenn sie die Farbe angenommen haben, die typisch für ihre Sorte sind. Außerdem verströmen Birnen einen süßlichen Duft.

Testen kannst du die Früchte, indem du sie leicht andrückst. Geben sie nach und lassen sie sich einfach vom Stiel lösen, kannst du sie ernten. Ist das nicht der Fall, lasse sie noch eine Weile hängen und reifen. Birnen, die viel Sonne bekommen, sind schneller reif und müssen demnach schneller geerntet werden.

Birnen können roh gegessen werden. Du kannst die Schale entweder abschneiden oder mitessen. Auch zum Entsaften oder Verarbeiten in Kuchen oder Desserts eignet sich die Birne und schmeckt auch in Kombination mit herzhaften und salzigen Komponenten sehr lecker. Die meisten Birnensorten sind nicht lange lagerfähig, sondern werden schnell braun und matschig. Daher macht es Sinn, sie schnell zu essen oder zu verarbeiten.

Spätreife Sorten kannst du etwa zwei Monate lagern. Dazu muss der Lagerort kühl und feucht sein. Idealerweise verpackst du die Früchte in Plastiktüten und verschließe diese gut, denn Birnen mögen es gern sauerstoffarm. Diese sollten allerdings Löcher haben, damit die Feuchtigkeit entweichen kann.

Willst du sie länger lagern, achte zum einen auf die Sorte und zum anderen darauf, dass die Birnen ganz frisch sind und keine braunen Stellen oder kleine Löcher aufweisen. Zudem sollten bereits braune Birnen nicht mit frischen Birnen zusammen lagern, sonst können diese schnell schimmelig werden. Kontrolliere die Birnen regelmäßig, um das zu vermeiden.

Beliebte Sorten

Abate Fedel: Eine Wintersorte, die auffällig groß und länglich wächst. Auf ihrer Schale finden sich viele, kleine hellbraune Punkte und saftig, süßes Fruchtfleisch. 

Williams Christ: Ist eine der bekanntesten Birnensorten. Sie wird im Sommer geerntet und lässt sich nur kurz lagern. Die Sommerbirne schmeckt kräftig süß.

Gellerts Butterbirne: Eine herbstliche Sorte, die nicht süß, sondern säuerlich schmeckt. Sie kann am September gepflückt werden. Da du sie nicht lange lagern kannst, eignet sich die Sorte ideal zum Entsaften und Einlegen.

Krankheiten und Schädlinge

Der Birnenbaum ist ein attraktiver Ort für Schädlinge. Hier kommen die, die am häufigsten auftreten. 

  • Birnenblattsauger
  • Apfelwickler
  • Birnenprachtkäfer

Überwinterung

Der Birnbaum kommt im Garten ohne Winterschutz aus und passt sich an die tiefen Temperaturen an. Bewahrst du ihn noch im Kübel auf, kann die Erde schnell durchfrieren. Um das zu verhindern, kannst du den Topf mit Strohmatten, Jute oder Luftpolsterfolie umwickeln und die Erde mit Mulch abdecken. Stelle den Baum schattig und geschützt. Wenn der Topf auf Holzbrettern steht, kommt er nicht mit dem gefrorenen Boden in Kontakt und die Erde bleibt geschützter.

Gießen solltest du den Baum im Winter trotzdem, jedoch eher an Tagen mit Temperaturen über 0 Grad und sparsamer als im Sommer. Die Pflanze benötigt im Winter nicht so viel Wasser.

Häufige Fragen

Wann schneide ich den Birnbaum am besten?

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