Winterharte Kiwi: So wächst die Kiwibeere auch in deinem Garten

Kleine Kiwibeeren an einem Ast mit gelblichen Blättern vor strahlend blauem Himmel in der Herbstsonne.
Kiwibeeren sehen von außen nicht aus wie Kiwis, aber innen und vom Geschmack zeigen sie ihre Verwandschaft sehr deutlich.
© fichtelsonne / stock.adobe.com
Steckbrief
Pflanzzeit
Jan
Feb
Mar
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Blütezeit
Jan
Feb
Mar
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Erntezeit
Jan
Feb
Mar
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
winterhart
trockenheitsverträglich
Topfanbau möglich
Bienen- und Schmetterlingsfreundlich
Vogelfreundlich
Rhizomsperre notwendig
giftig
Standort:
Geschützt und halbschattig bis sonnig
Boden:
Säuerlich-humosen Boden
Höhe und Platzbedarf:
3 bis 6 Meter / 5 - 10 Meter bei Klettergerüst
essbare Teile:
Reife Früchte
Anbau:
Freiland
Obstart:
cultivatedFruit
Bestäubungsart:
Fremdbestäubung
Lebensdauer:
mehrjährig
Kiwibeeren im eigenen Garten? Die vitaminreiche, winterharte Mini-Kiwi gedeiht sogar in kühlen Regionen. Pflege- und Pflanztipps!

Jetzt im November genieße ich einen ganz besonderen Luxus. Wenn ich Vitamine brauche, gehe ich in den Garten und pflücke mir frische Kiwis, und das mitten in Bayern. In manchen Jahren kann ich dies sogar im Schnee. Das habe ich meinen Bayern-Kiwis zu verdanken.
Sie ist die kleine Schwester der Kiwi, hat keine Haare und wird in einem gegessen. Dafür sind sie auch nur so groß wie größere Stachelbeeren, aber honigsüß und voller Vitamine. Und das Beste: Sie können auch in deinem Garten wachsen. 

Herkunft

Die Kiwibeere, auch bekannt als Mini-Kiwi (Actinidia arguta) stammt ursprünglich aus den Wäldern Ostasiens und Sibiriens, wo sie sich perfekt an das raue Klima angepasst hat. Während die große Kiwi in Neuseeland heimisch ist, schlängeln sich Kiwibeeren seit Jahrhunderten durch die kühlen, feuchten Wälder von China, Japan und Korea.

Diese kleine, robuste Schwester der Kiwi hält Frost und widrigen Bedingungen stand, was sie ideal für den Anbau in unseren Breiten macht. In den letzten Jahren hat die Kiwibeere ihren Weg in europäische und nordamerikanische Gärten gefunden. Kein Wunder, denn sie verbindet das Beste aus beiden Welten: exotischen Geschmack und einfache Pflege.

Kiwibeere Wuchs

Kiwibeeren sind wahre Kletterkünstlerinnen. Wenn du sie einmal gepflanzt hast, wirst du sehen, wie schnell sie sich in die Höhe steigen und jedes Jahr kräftig austreiben. Sie gehören zur Familie der Kletterpflanzen und können bis zu vier bis fünf Meter hoch wachsen – mit der richtigen Rankhilfe klettern sie sogar noch höher.

Damit die Pflanze gut gedeiht, solltest du ihr ein stabiles Rankgerüst bieten. Ob an einer Pergola, einem Zaun oder einem speziellen Rankgitter. Die Kiwibeere liebt es, sich daran entlangzuschlängeln und mit ihren langen, schlanken Trieben neue Höhen zu erreichen. Bei mir bildet sie ein dichtes Dach über meiner Terrasse.

Ihre Blätter sind sattgrün und herzförmig, was der Pflanze auch optisch einen charmanten, fast exotischen Touch verleiht. Im Frühsommer belohnt sie dich mit kleinen, weißen Blüten, die angenehm duften und Bienen magisch anziehen. Schon im Spätsommer reifen die ersten Früchte, und du kannst die glatten, grünlichen Beeren direkt vom Strauch naschen.

Kiwibeere richtig pflanzen und pflegen

Kiwibeeren lieben sonnige, warme Standorte, am besten in einem geschützten Bereich im Garten, etwa an einer Südwand oder einer Pergola. Der Boden sollte locker, gut durchlässig und nährstoffreich sein, damit die Wurzeln optimal wachsen können. Pflanze die Kiwibeeren im Frühjahr, wenn kein Frost mehr zu erwarten ist. Setze sie mindestens 1,5 bis 2 Meter auseinander, da sie sich im Wachstum gerne ausbreiten.

Richtig gießen

Kiwibeeren mögen einen gleichmäßig feuchten Boden, vor allem in den ersten Jahren nach der Pflanzung. Gieße regelmäßig, besonders während heißer und trockener Perioden. Vermeide jedoch Staunässe, da dies die Wurzeln schädigen kann. Eine Schicht Mulch rund um die Pflanze hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu halten und schützt vor dem Austrocknen.

Richtig düngen

Kiwibeeren brauchen eine gute Nährstoffversorgung, um kräftig zu wachsen und viele Früchte zu tragen. Dünge die Pflanze im Frühjahr mit einem organischen Dünger, etwa Kompost oder gut verrottetem Mist.

Im Laufe des Sommers kannst du alle sechs bis acht Wochen mit einem kaliumreichen Dünger nachhelfen, um die Blüten- und Fruchtbildung zu fördern. Achte darauf, nicht zu viel Stickstoff zu verwenden, da dies das Blattwachstum anregt, aber die Fruchtbildung beeinträchtigen kann.

Richtig schneiden

Der richtige Schnitt ist bei Kiwibeeren entscheidend, um die Pflanze in Form zu halten und die Fruchtausbeute zu maximieren. Schneide im Winter oder frühen Frühjahr die alten, abgestorbenen Triebe zurück und entferne schwache oder übermäßig dichte Zweige.

Lasse nur die kräftigsten Haupttriebe stehen und kürze die Seitentriebe, an denen die Früchte wachsen, auf wenige Knospen. Im Sommer kannst du die Triebe zusätzlich leicht auslichten, um mehr Licht und Luft an die Pflanze zu lassen.

Bestäubung und Geschlechter der Kiwibeeren:

Die meisten Kiwibeeren-Sorten sind zweihäusig. Das heißt, sie benötigen sowohl eine männliche als auch eine weibliche Pflanze, um Früchte zu bilden. Die weiblichen Pflanzen tragen die Früchte, während die männlichen Pflanzen die Bestäubung übernehmen.

Eine männliche Pflanze reicht in der Regel aus, um mehrere weibliche Pflanzen zu bestäuben. Achte beim Kauf also darauf, dass du eine männliche und mindestens eine weibliche Pflanze auswählst, sofern die Sorte nicht selbst bestäubend ist.

Die Rolle der Bestäuber

Für eine gute Fruchtbildung sind Bienen und andere Insekten als Bestäuber entscheidend. Die kleinen, duftenden Blüten der Kiwibeere erscheinen im Frühsommer und ziehen zahlreiche Bestäuber an.

Falls dein Garten nur wenige Bestäuber anlockt, kannst du auch selbst mit einem kleinen Pinsel nachhelfen, indem du den Pollen von den männlichen Blüten auf die weiblichen überträgst. Insektenfreundliche Pflanzen in der Nähe des Kiwibeeren-Standorts erhöhen jedoch die Chance, dass die Bestäubung auf natürliche Weise stattfindet und eine reiche Ernte sicherstellt.

Wann sind Kiwibeeren reif? So erkennst du den perfekten Erntezeitpunkt

Kiwibeeren sind in der Regel ab Spätsommer bis Herbst erntereif, je nach Sorte und Standort etwa ab Ende August bis Oktober. Meine Sorten sind von Oktober bis November reif.  Doch wie erkennst du, wann deine Kiwibeeren reif sind?

Ein klares Zeichen für die Reife ist der Drucktest, sobald sie leicht weich sind, wenn du sanft darauf drückst, dann sind sie reif. Reife Kiwibeeren verströmen zudem ein angenehm süßes Aroma, das an die große Kiwi erinnert.

Ein weiterer Tipp: Kiwibeeren, die sich leicht vom Stiel lösen lassen, sind in der Regel erntereif. Sobald sie diesen Punkt erreicht haben, kannst du sie direkt vom Strauch naschen oder für einige Tage im Kühlschrank lagern, um sie länger frisch zu halten. Aber frisch schmecken sie am besten.

Kiwibeere: Schädlinge

Ich hatte tatsächlich noch nie ein Problem mit Schädlingen und Krankheiten bei Kiwis. Allerdings kann es bei den Kiwibeeren durchaus zu Schädlingsbefall kommen, vor allem unter schlecht belüfteten Pergola:

  • Spinnmilben
  • Blattläuse
  • Schildläuse 
  • Grauschimmel 

Häufig gestellte Fragen

Wie gesund sind Kiwibeeren?
Kiwibeeren sind reich an Vitamin C und E, Ballaststoffen und Antioxidantien, die das Immunsystem stärken und die Verdauung unterstützen. Aber iss nicht so viele auf einmal, das kann abführend wirken.

Kann man Kiwibeeren in Deutschland anbauen?
Ja, Kiwibeeren sind winterhart bis -25 °C und eignen sich gut für den Anbau in Deutschland, besonders in milden Regionen und mit Rankhilfen. Nicht umsonst heißen sie auch Bayern-Kiwi.

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