Walnuss: Vom Anbau bis hin zum fertigen Nussbaum

Walnuss am Baum, die aus ihrer Schale heraustritt
Walnüsse können im Herbst geerntet werden
© Getty Images/ Kevin Leah
Steckbrief
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winterhart
trockenheitsverträglich
Topfanbau möglich
Bienen- und Schmetterlingsfreundlich
Vogelfreundlich
Standort:
sonnig, warm und windgeschützt
Boden:
durchlässig und sandig
Höhe und Platzbedarf:
50 - 100 qm
Obstart:
Wildobst
Keimbedingungen:
Lichtkeimer
Bestäubungsart:
Selbstbestäubung

Der Walnussbaum hat eine auffallend silbrige Rinde und ist ein Hingucker in deinem Garten. Wie du ihn anbaust und pflegst, erfährst du hier.

Gerade in den Herbstmonaten sind Nüsse der perfekte Snack für zwischendurch. Und was gibt es Besseres, als sie direkt vor der Nase im Garten zu haben? Also besorg dir einen kleinen Walnussbaum und leg los.

Herkunft

Der Walnussbaum gehört zur Familie der Walnussgewächse. Ursprünglich kommt er aus Mittelasien und wurde dann in Rom etabliert. Mittlerweile wächst er in ganz Europa, in Deutschland jedoch nur sehr vereinzelt.

Wuchs

Der Walnussbaum kann zwischen 25 und 30 Meter hochwachsen und wird bis zu 200 Jahre alt. Er hat einen kurzen, krummen Stamm, der bis zu einem Meter breit wird. Der Baum teilt sich in starke Äste, die bogenförmig in die Höhe wachsen. Die Baumkrone ist oval und kann einen riesigen Durchmesser von 15 Metern erreichen.

Da der Walnussbaum eine einhäusige Pflanze ist, trägt er männliche und weibliche Blüten. Die männlichen sind auffallend und öffnen sich im Frühjahr. Die weiblichen Blüten sind unauffälliger und sind einzeln oder in Knäulen angeordnet. Sie stehen einzeln oder in Knäueln am Ende der Triebe. Die Bestäubung erfolgt durch den Wind.

Die Blätter des Walnussbaums werden zwischen 20 und 40 Zentimeter lang. Anfangs sind sie bräunlich-rot, verlieren aber nach und nach die Farbe. Das sommergrüne Laub wird im Herbst nicht andersfarbig, sondern fällt grün zu Boden. Die Hülle der Walnussfrüchte ist glatt, grün und ihr Saft ist braun. Sind die Früchte reif, springt die Schale auf. In der Mitte befindet sich ein holziger Stein.

Walnüsse einpflanzen

Das Frühjahr ist der perfekte Zeitpunkt, um einen Walnussbaum einzupflanzen. Dann kann er sich bis zum ersten Frost gut einwurzeln. Wenn du ihn allerdings im Herbst pflanzt, hat es den Vorteil, dass er noch feine Wurzeln ausbilden kann. Diese können im Frühjahr und Sommer hilfreich dafür sein, dass die Wurzeln mehr Wasser aufnehmen.

Um einen Walnussbaum zu pflanzen, brauchst du den passenden Standort mit der richtigen Bodenbeschaffenheit. Ein warmer, sonniger Ort mit viel Licht und noch mehr Platz ist ideal, damit der Baum sich gut entwickeln kann. Der Boden braucht genügend Nährstoffe und sollte locker sein. Plane das Pflanzloch doppelt so groß, wie die Wurzeln des Baumes.

Bevor du die Wurzeln in das Pflanzloch setzt, solltest du das Loch mit Pflanzenerde füllen, die du mit reifem Kompost durchmischt. Hast du ihn eingesetzt, kann ein Stützpfahl den jungen Baum davor schützen, vom Wind umgeweht zu werden. Versorge den Baum direkt zu Beginn mit viel Wasser.
Anschließend können Sie den Baum je nach Größe mit einem oder zwei Pfählen anbinden. Zu guter Letzt wird der Boden rings um den Stamm gut angetreten und der Baum mit Wasser angegossen.

Den Walnussbaum pflegen

Es braucht nicht viel, um den Walnussbaum zu pflegen. Hier kommen die wichtigsten Punkte.

Walnussbaum richtig gießen 

Gerade bei jungen Bäumen ist es entscheidend für ihre Entwicklung, sie regelmäßig zu wässern. Vor allem in trockenen Phasen ist der Walnussbaum auf das Gießen angewiesen, da er Trockenheit zwar verträgt, aber nicht resistent ist. Bei Trockenheit kann es nötig sein, deinen Walnussbaum zu gießen. Achte jedoch darauf, ihn nicht oft, sondern eher seltener und dafür kräftiger zu gießen. Denn Walnussbäume haben tiefe Wurzeln und das Wasser muss auch in die tieferen Erdschichten versickern können. Einmal bis zweimal pro Woche mit circa 75 bis 100 Litern zu gießen, reicht aus. Dies ist allerdings nur in den ersten 3 Jahren notwendig oder während langen Trockenphasen.

Walnussbaum richtig düngen

Walnussbäume brauchen nicht viel Pflege und haben keinen hohen Nährstoffbedarf. Sinnvoll ist daher ein Dünger mit viel Kalium und Stickstoff, aber mit wenig Phosphor. Willst du keinen Dünger nutzen, kannst du als natürliche Alternative auch Kompost verwenden. Ein guter Zeitpunkt zum Düngen des Baumes ist nach dem Fruchtfall, also einmal im Jahr.

Walnussbaum richtig schneiden

Grundsätzlich ist es nicht nötig, den Walnussbaum zurückzuschneiden. Jedoch kannst du die ausladende Baumkrone in Form halten. Dafür ist Sommer bis hin in den Spätsommer der richtige Zeitraum. Vermeide einen Schnitt im Frühjahr, denn dann können die Schnittwunden nur langsam verheilen. Schneide nicht alle Triebe auf einmal, sondern nur jeden zweiten, damit sich der Baum vom Schnitt erholen kann. Die verbleibenden Triebe werden erst im folgenden Jahr zurückgeschnitten.

Walnüsse ernten

Bis ein Walnussbaum die ersten Früchte trägt, vergehen erstmal 10 Jahre. Ist es dann aber so weit, kannst du im frühen Herbst die ersten Walnüsse ernten. Wenn die Nüsse reif sind, löst sich die äußere Schale vom Kern und wird schrumpelig. Die Walnuss, wie du sie kennst, fällt zu Boden. Da diese braun abfärbt, trage zum Einsammeln Kleidung, die dreckig werden kann. Nach dem Einsammeln ist es wichtig, die Reste der Hülle von der harten braunen Schale zu entfernen. Wasche sie aber dafür nicht mit Wasser ab, denn sonst kann Feuchtigkeit eindringen und die Nüsse früher zum Faulen bringen.

Walnüsse können roh oder verarbeitet gegessen werden, nachdem du sie aus der harten Schale löst. Sie sind sehr gesund, denn sie enthalten ungesättigte Fettsäuren.

Vorratstauglichkeit

Der erste Schritt nach der Ernte ist das Trocknen der Walnüsse. Lege dafür die Nüsse einlagig aus. Das kannst du gleichzeitig zum Aussortieren der faulen und kaputten Nüsse nutzen. Sind sie vollständig durchgetrocknet, können Walnüsse bis zu einem Jahr gelagert werden. Entfernst du die Schale und willst nur den Kern aufbewahren, halten sie im Kühlschrank ungefähr einen Monat.

Es ist nicht empfehlenswert, die Nüsse gehackt zu lagern, denn sie verlieren schnell an Aroma. Alternativ kannst du die Walnüsse auch einfrieren und nach und nach verwenden, riskierst dabei aber einen Geschmacksverlust.

Überwinterung  

Walnussbäume sind winterhart und frostsicher. Ein Überwintern ist daher nicht notwendig, die Nüsse ernten und den Baum beschneiden solltest du im Vorhinein.

Beliebte Sorten

Seifersdorfer Runde: Diese Sorte kommt aus der Schweiz und eignet sich ideal für den Anbau in Deutschland. Da der Baum eine kleinere Krone hat, ist er der perfekte Kandidat für den Garten. Seine Nüsse sind manchmal oval, manchmal aber auch kugelrund.

Red Rief: Beliebt für den privaten Garten. Sie reift schon früh im Herbst aus. Mit anderen Walnussbäumen in der Nachbarschaft erhöht sich der Ertrag durch Fremdbestäubung deutlich. Wie der Name schon sagt, sind die Früchte dieser Sorte Rot.

Börde Riesen: Trägt Nüsse, die besonders groß sind und dadurch sofort auffallen. Der große Kern ist geschmacksintensiv, daher eignet er sich perfekt für Gerichte und Gebäck.

Krankheiten und Schädlinge der Walnuss

Davon wird die Walnuss am häufigsten befallen:

  • Fruchtfliege
  • Blattfleckenkrankheit

Häufig gestellte Fragen

Wann kann ich zum ersten Mal mit einem Ertrag rechnen?

Ab einem Alter von 10 Jahren kann der Walnussbaum die ersten Früchte tragen.

Ist der Walnussbaum für andere Pflanzen schädlich?

Nussschalen scheiden Hydrojuglon-Glykosid in den Boden aus. Der Stoff ist an sich nicht giftig, wenn er sich jedoch zersetzt, entsteht daraus der Gerbstoff Juglon. Dieser wirkt sich negativ auf das Wachstum von Pilzen, aber auch von anderen Pflanzen aus. Daher ist es sinnvoll, um den Walnussbaum eine großzügige Fläche freizulassen.

 

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