Hortensien schneiden: Ein simpler Handgriff sorgt für üppige Blüten

Hortensienblüten in hellem Blau, Weiß und Rosa
Hortensien blühen in den verschiedensten Farben
© Getty Images/ Pakin Songmor
Steckbrief
Aussaatzeit
Jan
Feb
Mar
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Topfanbau möglich
giftig
Bienen- und Schmetterlingsfreundlich
Vogelfreundlich
winterhart
Standort:
halbschattig, windgeschützt
Boden:
locker, humusreich, feucht
Höhe und Platzbedarf:
50 cm - 1,5m

Du wünschst dir prächtig blühende Hortensien in deinem Garten? Wie du Hortensien schneiden solltest, damit die Blüte üppig wird. Plus: An welchem Standort die Stauden besonders gut gedeihen und was es bei der Pflege sonst noch zu beachten gilt.

Hortensien gehören zu den beliebtesten Pflanzen im Garten. Ihre üppige Blütenpracht zieht die Blicke auf sich und wirkt romantisch und edel. 

Damit die Sträucher gesund und stark wachsen, gilt es einiges zu beachten. Vom perfekten Standort, über das Schneiden der Hortensien bis hin zum richtigen Dünger - lies hier alles über Hortensien.

Hortensien:  Die Herkunft

Hortensien sind Blütensträucher oder Kletterpflanzen. Sie wachsen aufrecht und umfassen rund 80 Arten und Sorten. Beheimatet ist die Familie der Hortensiengewächse in Südostasien.

Der botanische Name stammt aus dem Griechischen und bedeutet "Wasserkanne" – was auch auf den hohen Wasserbedarf vieler Arten zurückzuführen ist.

Hortensien: Wuchs 

Hortensien wachsen aufrecht und als dichte Sträucher. Je nach Sorte und Standort können sie bis zu zwei Meter hoch werden und ebenso breit. Auch die Kletterhortensie kann meterhoch an Fassaden hochwachsen. Die Triebe der Hortensien sind anfangs hellgrün, später werden sie dann braun.

Die Blätter der meisten Hortensienarten sind breit oder eiförmig. Bei einigen Arten besitzen sie einen scharfen Rand. Die Blüten der Hortensien sind weiß, rosafarben, rot oder blau. Diese locken Insekten an.

Im Zentrum der Pflanze sind grünliche Blüten, welche fruchtbar sind. Hortensien blühen meist ab Anfang Juli. Die Blütezeit dauert bis September an, aber auch danach können die Blüten noch dekorativ sein. Fangen sie an zu welken, färben sich die Blüten erst blassgrün und werden Richtung Herbst dann rötlich.

Hortensien pflanzen: Boden

Wenn du Hortensien einpflanzen willst, lohnt es sich, einige Vorarbeit zu leisten. Hortensien benötigen einen leicht sauren Boden.

Daher lohnt es sich, den pH-Wert des Bodens zu ermitteln, so kann auch die Farbe der Blüten beeinflusst werden. Sollen blaue Hortensien blühen, beträgt der ideale Wert zwingend 3,5 bis 4. Eine weiße, rote oder rosafarbene Blütenpracht brauchen einen Wert zwischen 5,5 bis maximal 6,0.

Hortensien: Welcher Standort?

Vor dem Einpflanzen solltest du die Beeterde frisch umgraben und Gartenkompost in den Boden einarbeiten. Ist der pH-Wert der Erde zu hoch, gib Rhododendronerde oder Torf hinzu. Das Loch für die Pflanze sollte doppelt so groß sein wie der Wurzelballen selbst. Kleide das Loch mit grobem Kies oder Tonscherben aus. Darüber kommt eine 5 cm dicke Schicht Erde.

Neben dem idealen pH-Wert brauchen Hortensien eine ausreichende Wasserversorgung, sonst kann es schnell zu Trockenschäden kommen. Wichtig ist daher einen Boden, der eine gute Wasserspeicherfähigkeit aufweist. Staunässe führt jedoch schnell zu Wurzelfäule und kann für das Absterben der Hortensie verantwortlich sein. Wässere die Hortensie vor und nach der Pflanzung gut und lasse die Erde locker.

Grundsätzlich hat die Hortensie im Topf die gleichen Ansprüche wie die Pflanze im Beet. Im Topf muss sie allerdings häufiger gegossen werden. Wichtig ist also, dass das Pflanzgefäß nicht zu klein für die Hortensien ist. Tauche sie vor dem Einpflanzen in einen mit Wasser gefüllten Eimer und halte sie so lange unter Wasser, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

Nach dem Einpflanzen braucht die Pflanze dann noch einmal Wasser, damit sich das aufgelockerte Substrat setzt und die Wurzeln der Hortensie Zugang zu Wasser und Nährstoffen haben.

Hortensien eignen sich für halbschattige Gruppenpflanzungen und schmale Beete im hauseigenen Garten. Auch in Kübeln, auf Terrassen und Balkonen machen die farbenfrohen Blüten einiges her.

Wichtig dabei: Wegen ihres hohen Wasserbedarfs sollten Hortensien nie ganz in der Sonne, sondern immer im Halbschatten gepflanzt werden. Hortensien sehen in Kombination mit Schattenstauden und Schattengräsern besonders toll aus. Auch in Blumensträußen oder getrocknet sind sie immer noch ein echter Hingucker.

Gute und schlechte Beetnachbarn der Hortensien

Wenn du auf der Suche nach guten Nachbarn für deine Hortensien bist, solltest du sowohl auf die Lichtverhältnisse achten als auch darauf, dass die Hortensien-Arten zusammenpassen. Bauern-Hortensien sind optisch sehr auffällig, paare sie also am besten mit dezenten Stauden. Passend sind beispielsweise

  • blühende Astilben
  • Sterndolden

 

Wenn dir diese Farbkombinationen zu schlicht sind, kannst du auch auffallende Blüten nebeneinander pflanzen. Wichtig dabei: Die verschiedenen Arten der Hortensien sollten alle die gleiche Menge an Wasser benötigen. Bei Wassermangel reagieren Hortensien sehr empfindlich.  

Hortensien pflegen - so geht es richtig

Mit der richtigen Pflege kann die Hortensie deinen Garten noch mehr verschönern. Hier kommen alle Tipps zum Gießen, Pflegen und Schneiden.

Hortensien richtig gießen 

Hortensien brauchen viel Wasser und müssen demnach regelmäßig gegossen werden. Die beste Tageszeit zum Gießen ist der Morgen und/oder der Abend. Die Sonneneinstrahlung und die Temperatur sind zu der Zeit noch niedrig, sodass das Wasser in der Erde nicht sofort wieder verdunstet.

Für Hortensien im Topf eignen sich Plastikkübel am besten, sie halten Feuchtigkeit länger in sich und geben nicht so viel an die Außenwelt ab.

Wie oft du deine Hortensien gießt, hängt von der Jahreszeit und dem Wetter ab. Wässere die Pflanzen am besten in kleinen Mengen. An heißen Sommertagen kann die Hortensie bis zu zwei Mal am Tag Wasser benötigen. Wenn es Herbst wird, kannst du die Wassermenge dann reduzieren. Eine Mulchschicht am Boden kann Flüssigkeit zusätzlich auffangen und helfen, die Verdunstung von Wasser zu reduziert.

Hortensien richtig düngen

Damit die Hortensien sich richtig entfalten können, müssen sie auch gedüngt werden. Schon vor der Pflanzung kannst du in die Erde einen Langzeitdünger verwenden, um eine gute Grundlage für die Nährstoffe im Boden zu schaffen. Nutzt du dabei einen organischen Dünger, reicht es, einmal im Jahr zu düngen, – bestenfalls zwischen März und Mai. Eine zu späte Düngung kann dafür verantwortlich sein, dass die Blüte im nächsten Jahr ausfällt.

Pflanzen im Topf können zusätzlich mit einem Flüssigdünger versorgt werden. Am besten enthält dieser pflanzenverfügbares Eisen, dieser kann Mangelerscheinungen an den Hortensien vorbeugen, wie zum Beispiel gelbe Blätter. Der Flüssigdünger kann einfach über das Gießwasser aufgetragen werden. Da die Hortensien viele Nährstoffe benötigen, kann es sich lohnen, einen speziellen Dünger für Hortensien oder Rhododendron zu verwenden.

Hortensien schneiden

Damit die Sträucher kräftig wachsen und üppig blühen, musst du Hortensien schneiden. Die Art des Rückschnitts richtet sich nach der Hortensien-Art. Hier kommt ein Überblick:

Bauernhortensien schneiden

Zeitpunkt: Im Frühjahr, nach den letzten Frösten (März).

Wie: Schneide alte Blütenstände knapp über dem nächsten kräftigen Knospenpaar ab.

Entferne auch tote oder beschädigte Triebe. Die neuen Blüten bilden sich an den alten Holztrieben, deshalb nicht zu stark zurückschneiden.

Rispenhortensien schneiden

Zeitpunkt: Im späten Winter oder frühen Frühjahr (Februar/März).

Wie: Beim Schneiden von Rispenhortensien kannst du beherzt vorgehen. Schneide die Pflanze stark zurück, auf etwa 30-50 cm über dem Boden. Durch den Rückschnitt hat die Hortensie viel Kraft, die sie in die Ausbildung von kräftigen Trieben, Blättern und Blüten stecken kann.

Da die neuen Blüten an den neuen Trieben entstehen, brauchst du auch keine Angst zu haben, angehende Blüten abzuschneiden.

Achte nur darauf, dass du Rispenhortensien-Triebe so schneidest, dass die Stängeln noch zwei Knospenanlagen haben. Das sind die kleinen dunkleren Kreise auf den Stängeln. Aus diesen bilden sich im Frühjahr die neuen Triebe.

Schneeballhortensien schneiden

Zeitpunkt: Im späten Winter oder frühen Frühjahr (Ende Februar).

Wie: Schneide sie ähnlich wie Rispenhortensien stark zurück, etwa auf die Hälfte der Länge. Auch hier bilden sich die neuen Blüten an den neuen Trieben, die im Frühjahr aus den Knospenanlagen wachsen.

Eichenblatthortensien (Hydrangea quercifolia)

Zeitpunkt: Nach der Blüte, im Spätsommer oder Herbst.

Wie: Entferne alte Blütenstände und schneide nur minimal, um die Form zu erhalten. Die Blüten erscheinen an den alten Holztrieben, also nicht zu stark schneiden.

Allgemeine Tipps zum Schneiden von Hortensien

  • Verwende saubere und scharfe Gartenscheren, um Krankheiten zu vermeiden.
  • Entferne immer tote, kranke oder beschädigte Triebe, um die Pflanze gesund zu halten.
  • Achte darauf, dass die Schnittstellen glatt sind und keine Risse oder Quetschungen aufweisen, um Infektionen zu verhindern.
  • Schneide immer knapp über einem Knospenpaar oder einem Blattansatz.
  • Wer die Hortensien im Herbst schneidet, sollte die Schnittstellen vor Frost schützen. Die einfachere Möglichkeit ist, mit dem Hortensien schneiden bis zum Frühjahr zu warten.

 

Durch regelmäßiges Schneiden bleiben deine Hortensien gesund und blühfreudig. 

© Getty Images/Liudmila Chernetska
Foto: Getty Images/Liudmila Chernetska

Hortensien überwintern 

Grundsätzlich sind alle in Deutschland angebotenen Arten von Hortensien einigermaßen gewappnet für den Winter. Obwohl die meisten im Winter frieren, kommen die Sträucher im Frühjahr nach einem Rückschnitt wieder gut durch

Bei längerem Frost ist es für die sichere Überwinterung sinnvoll, die Pflanzen abzudecken - beispielsweise mit Tannenreisig oder einem Wintervlies.

Hortensien im Topf solltest du im Herbst mit Kokosmatten oder Rindenmulch vor dem Durchfrieren schützen und die Krone in Vlies einhüllen. Topf-Hortensien brauchen einen windgeschützten, schattigen Platz.Auch im Winter sollten Hortensien nie ganz trocken sein. Ist der Boden feucht, brauchst du sie im Winter aber nicht gießen. Sonst kann es passieren, dass die Knospen bereits im Winter sprießen und dann in der Kälte wieder frieren.

Damit die Blüten der Hortensie über den Winter keine Schäden davontragen, kannst du einige Dinge beachten. Um Vorarbeit zu leisten, ist es schon bei Pflanzung sinnvoll, einen geschützten Platz im Halbschatten zu wählen. Außerdem solltest du eine mineralische Düngung ab Mitte Juli vermeiden. Organischen Dünger mit hohem Kaliumgehalt kannst du jedoch bis in den August hinein verwenden, da dieser für die Frostresistenz unerlässlich ist.

Auch bei steigenden Temperaturen solltest du bis zu den Eisheiligen (11. bis 15. Mai) damit warten, den Winterschutz zu entfernen.  

Hortensien: Beliebte Sorten

Die Familie der Hortensien umfasst viele verschiedene Arten. Wir stellen dir die Beliebten vor.

Bauern-Hortensien – Hydrangea macrophylla

Die Bauernhortensie ist eine der beliebtesten Sorten in Gärten und auf Balkonen. Bauernhortensien haben ballförmige Blütenstände. Es gibt sie mit weißen Blüten, aber auch in Rosa und Rot, die Farbe kann jedoch gezielt mit dem passenden pH-Wert verändert werden. Bauernhortensien legen ihre Blüten für das nächste Jahr bereits im Herbst an.

Samt-Hortensie – Hydrangea sargentiana

Die Samthortensie stammt aus Ostasien. Wie ihr Name schon sagt, hat diese Art samtweiche Blätter. Sie ist sehr wuchskräftig und braucht daher viel Platz. Die Samthortensie wächst aufrecht und kann 2 bis 3,5 Meter hoch und genauso breit werden.

Ihre Blätter sind eiförmig und zugespitzten, haben eine grüne Farbe und sind von beiden Seiten behaart. Die Blüten der samtigen Pflanze haben einen Violett- bis Blauton. Die äußeren Blüten sind hellrosa bis weiß gefärbt.  Die Innenblüten bieten für Insekten viel Nahrung.

Schneeball-Hortensien – Hydrangea arborescens

Schneeball-Hortensien haben sehr große Blütenstände und fallen daher in jedem Garten auf. Obwohl sie sehr robust sind, lassen sie aufgrund ihres Gewichts schnell die Blüten hängen.

Sie wachsen bis zu 1,5 Meter in die Höhe und in die Breite. Die Blätter der Schneeballhortensie sind matt und fallen zum Saisonende ab, ohne zuvor eine herbstliche Färbung zu bekommen.

Hortensien: Krankheiten und Schädlinge  

Eisenmangel bei Hortensien

In der Regel sind Hortensien nicht besonders anfällig für Krankheiten und Schädlinge.

Färben sich die Blätter der jedoch Gelb, kann die Ursache Eisenmangel sein.

Grund dafür ist nicht das fehlende Eisen im Boden, sondern, dass die Hortensie das vorhandene Eisen nicht aufnehmen kann.

Wollläuse bei Hortensien

Wollläuse, auch Schmierläuse genannt, setzen sich besonders gerne auf unsere Hortensien. Sie ähneln weißen Fusseln und saugen sich an den Pflanzen fest. Nicht nur saugen sie den Pflanzensaft auf, sondern sie übertragen schädliche Viren auf die Pflanze. Die befallenen Blätter werden gelb und fallen anschließend ab.

Häufige Fragen

Welche Erde nehme ich für Hortensien?

Es ist sinnvoll, für Hortensien eine spezielle, sehr nähstoffreiche Erde zu verwenden. Rhododendron- und Hortensienerde eignet sich am besten.

Wann sollte ich verblühte Hortensien schneiden?

Im Sommer ist es sinnvoll, verblühte Blüten unterhalb abzutrennen. Im Herbst hingegen kannst du verblühte Pflanzenteile dran lassen. Im März solltest du alte und erfrorene Pflanzenteile entfernen, schneide jedoch nicht zu viel ab, da sich die Knospen schon gebildet haben. 

Wann und wie dünge ich Hortensien mit Kaffesatz?

Kaffeesatz senkt den pH-Wert des Bodens und liefert Hortensien wichtige Mineralstoffe. Der Kaffesatz sollte abgekühlt sein, dann kannst du ihn großzügig um die Sträucher verteilen, mit einer Harke einarbeiten und die Pflanzen im letzen Schritt gießen. So können die Hortensien die Nährstoffe am besten aufnehmen. Es reicht, die Düngung mit Kaffeesatz viermal im Jahr vorzunehmen.

Kann ich meine Hortensien veredeln?

Hortensien kannst du durch Stecklinge ganz einfach  vermehren. Daher werden sie nicht veredelt. Rispen-Hortensien wachsen jedoch durch Stecklinge schlechter an, können also veredelt werden. 

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