Pilze im Beet? DAS musst du jetzt unbedingt wissen!

Gelbe, moosartige Formationen verteilen sich unregelmäßig auf Laub und Ästen, mit einigen Blättern und Ästen im Vordergrund.
Wenn du dieses gelbe Wesen in deinem Garten siehst, achte mal darauf, dass sie sich fortbewegt.
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Sind Pilze im Gemüsebeet schädlich oder nützlich? Erfahre, wann du sie entfernen solltest – und warum sie dein Beet gesünder machen!

Pilze zu bestimmen, ist gar nicht so einfach. Doch das, was ich vor ein paar Jahren im Garten meiner Nachbarn sah, hätte ich nicht mal als irdisch identifiziert. Dort kroch eine gelbe, schleimige Masse über die Petersilie. Meine Nachbarn haben mich um Rat gefragt, als dieses Wesen über Nacht plötzlich aufgetaucht war.

Bei meiner Recherche fand ich nicht nur heraus, was dieses außerirdisch wirkende Wesen war, sondern tauchte auch in die faszinierende Welt der Gartenpilze ein.  

Hexenbutter: Der wandernde Pilz

Die gelbe Masse war die Hexenbutter und ist alles andere als ein gewöhnlicher Pilz.  Denn die gelbe Lohblüte, wie die Hexenbutter auch genannt wird, bewegt sich tatsächlich! Durch sogenannte Scheinfüße kann sie sich über den Boden ausbreiten und dabei Bakterien und winzige Organismen absorbieren. Wie ein kleiner, fließender Staubsauger verdaut sie diese als Nahrung und hinterlässt dabei eine weißliche Kriechspur. 

Das Erstaunliche: Sie fördert dabei sogar das Pflanzenwachstum und schützt das Beet vor holzzerstörenden Pilzen. Wenn sie dir jedoch im Weg ist, kannst du sie einfach mit Haferflocken weglocken – sie folgt ihnen wie ein kleines Haustier einer Spur aus Leckerlis! Aber keine Sorge, sie kommt vielleicht zurück, denn ihre Sporen bleiben im Boden. Die Hexenbutter gehört zu den sogenannten Schleimpilzen und ist eine Mischung aus Tier und Pilz. 

Was tun, wenn Pilze im Gemüsebeet auftauchen?

Nicht alle Pilze zeigen sich so auffällig wie die Hexenbutter und laufen dir weg. Es wachsen auch normale Pilze in deinem Gemüsebeet. Sind diese für dein Gemüsebeet schädlich?

Ganz im Gegenteil: Diese Pilze sind ein gutes Zeichen. Sie zeigen dir nämlich, dass die Mischung aus Feuchtigkeit und Nährstoffen genau richtig ist. Besonders wenn du frischen Kompost oder Mulch im Beet hast, sind Pilze oft Gäste in deinen Beeten. Sie helfen dabei, organisches Material schneller abzubauen und verwandeln es in eine Nährstoffquelle für deine Pflanzen. 

Mit jedem neuen Pilz verbessert sich die Bodenstruktur, und du wirst merken, dass deine Pflanzen davon profitieren. Nur wenn du kleine Kinder hast, die die Pilze versehentlich in den Mund stecken könnten, solltest du die Fruchtkörper vorsichtig abschneiden. Aber keine Sorge, das Myzel bleibt im Boden und arbeitet weiter für dich – die Pilze werden sicher bald wiederkommen!

Haben Pilze einen Einfluss auf dein Gemüse?

Auch wenn Pilze manchmal giftig sein können, brauchst du dir um dein Gemüse keine Sorgen zu machen! Sie beeinflussen weder das Wachstum noch den Geschmack deiner Ernte.

Selbst wenn Pilze dein Gemüse berühren, passiert nichts – solange du darauf achtest, dass kein giftiger Pilz in deinem Erntekorb landet. Ein bisschen Vorsicht schadet nie, aber ansonsten kannst du die Pilze in deinem Beet ruhig lassen, wo sie sind.

Woher kommen die Pilze im Beet?

Pilze tauchen nicht einfach so auf – sie haben ihre Wege. Oft gelangen sie durch Sporen in die Erde, die sich über Holzfasern oder organischen Dünger ausbreiten. Zu feuchter Boden, etwa durch starken Regen oder Staunässe, schafft perfekte Bedingungen für sie.

Auch besonders nährstoffreiche Erde zieht Pilze an, da sie sich von den organischen Stoffen in der Umgebung ernähren. Diese Tatsache zeigt dir schon, wie wichtig Pilze als Zersetzer im Garten sind – sie helfen dabei, organisches Material zu verarbeiten und Nährstoffe für die Pflanzen freizusetzen.

Pilze: Wichtiger Bestandteil des gesunden Bodenlebens

Pilze sind in deinen Beeten echte Wunderwerke. Während du nur ihre kleinen Fruchtkörper an der Oberfläche siehst, wirkt das eigentliche Pilzgeflecht, das Myzel, tief im Boden. Es zersetzt abgestorbenes organisches Material wie Laub oder Holzreste und verwandelt es in wertvolle Nährstoffe und Humus. 

Dieses unsichtbare Netzwerk durchzieht den Boden, lockert ihn auf und sorgt dafür, dass deine Pflanzen einfacher an Nährstoffe kommen. Sie sind wie ein unsichtbares Team, das still und leise deine Erde fruchtbarer macht. Also, wenn du Pilze entdeckst, weißt du, dass in deinem Beet richtig viel Leben drin ist!

Pilze als unsichtbare Helfer: Mykorrhiza im Garten

Aber nicht jeder Pilz hat einen oberirdischen Fruchtkörper. Einige leben still und heimlich unter der Erde, wo sie eine wichtige Symbiose mit deinen Pflanzen eingehen. Diese Mykorrhiza-Pilze verbinden sich mit den Wurzeln und helfen Obstbäumen, Beerensträuchern und sogar Gemüsepflanzen dabei, Wasser und Nährstoffe effizienter aufzunehmen. 

Im Gegenzug erhalten die Pilze von den Pflanzen Kohlenhydrate, die sie für ihr Wachstum brauchen. So stärken sie das gesamte Wurzelsystem. In Tests wurde sogar gezeigt, dass Tomaten durch diese Pilze besser schmecken können – ein echter Pluspunkt für deinen Gemüsegarten!

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