Ganzjährige Vogelfütterung: Diese Expertentipps solltest du befolgen
Dass Vögel im Winter gefüttert werden müssen, ist kein Geheimnis. Aber gerade im Sommer müssen wir unbedingt zufüttern. Wir verraten, wie es geht.
Unsere Natur ist ausgeräumt, was Nahrung für Vögel angeht. Es gibt kaum noch Wildpflanzen, die Samen bilden. Das heißt, die Vögel finden kaum noch Futter für sich selbst oder um ihre Jungen aufzuziehen. Dabei kannst du sie durch die Ganzjahresfütterung unterstützen. Das Entscheidende an der Vogelfütterung ist die Regelmäßigkeit, denn Vögel bekommen mittlerweile nicht mehr genug Nahrung aus der Natur. Willst du deine Vögel im Garten also ganzjährig füttern, sollte dies 365 Tage geschehen.
Mit einem vogelfreundlichen Garten starten
Neben der Fütterung ist als Erstes das richtige Umfeld für Vögel wichtig. Du kannst zum Beispiel Obstbäume und Sträucher wie Birnen- und Apfelbäume, Kornelkirschen und Brombeeren pflanzen.
Auch Rosen, die nach der Blüte Hagebutten bilden, sind nützlich für einen vogelfreundlichen Garten. Disteln und Stauden bieten Insekten und Vögeln zusätzlich Nahrung. „Besonders wichtig sind die Disteln. Sie haben lange Blühzeiten, ernähren Unmengen von Insekten und bilden Samen, die bis ins nächste Frühjahr hinein Vogelfutter darstellen“, erklärt Ornithologe Prof. Dr. Peter Berthold.
Damit Vögel auch Nist- und Versteckmöglichkeiten bekommen, kannst du Hauswände mit Kletterpflanzen, Gartengeißblatt und Efeu bepflanzen. Auch der Gartenbambus darf im Garten seinen Platz finden, obwohl das eher ungewöhnlich ist. Jedoch ist der Gartenbambus wintergrün und bietet Vögeln daher auch im Winter Schutzmöglichkeit oder einen Platz zum Übernachten.
Ganzjähriges Füttern – aber womit eigentlich?
Peter Berthold betont die Wichtigkeit der ganzjährigen Vogelfütterung. Ohne Futterstellen müssten die Vögel anderswohin ausweichen. In den meisten Gärten reichen die Samen und Insekten nicht aus, weshalb die ganzjährige Fütterung notwendig ist.
Im Winter sind Sonnenblumenkerne, Samenmischungen, Früchte, Mehlwürmer und Fettfutter gut geeignet. Im Sommer und zur Brutzeit hingegen solltest du mit vielen Proteinen und Insekten zufüttern.
Welche Vögel, was fressen und wie du richtig fütterst, erfährst du hier im Detail.
Als Grundausstattung kannst du ein Gartenvogelfutter verwenden, das gibt es auch ohne Schale für den Balkon.
Auch Meisenknödel kannst du das ganze Jahr über füttern. Diese gibt es auch mit vielen Mineralstoffen oder sogar Insekten – besonders geeignet für die Vogelaufzucht. Allerdings sollten nur welche ohne Netz verwendet werden, da Vögel dort hängen bleiben können.
Egal, ob im Sommer oder im Winter, ein Streufutter mit Haferflocken und Fetten, ungeschälte Sonnenblumenkerne und Fettknödel sind für alle Vögel geeignet. Letzteres sind das ganze Jahr über wichtig, da sie die ausgewachsenen Vögel versorgen und ihnen Energie fürs Futtersammeln geben.
Je nach Vogelart kannst du sie direkt am Boden füttern oder mit Futterspendern nachhelfen. Diese haben den Vorteil, dass die Vögel nur mit dem Schnabel an das Futter gelangen können. Die Spender werden also nicht verschmutzt und bleiben hygienischer.
Wo kann ich die Vögel füttern?
Hast du dir Vogelfutter angeschafft, brauchst du den richtigen Ort in deinem Garten. Das Gute dabei: Auch im kleinsten Garten oder Balkon werden Vogel das Futter finden. Wichtig ist, Futterstellen immer etwas freizustellen. Dann können Vögel sehen, ob sich Katzen in der Nähe aufhalten. Auch kurze Anflugwege auf Futterstellen sind praktisch für Insekten.
Hast du einen größeren Garten, kannst du Futterstellen am besten zwischen den Bäumen und in der Nähe von Sträuchern anbringen. Möchtest du gerne komplett saubere und ästhetische Futterstellen im Garten haben, kannst du Futterbehälter anbringen. Dadurch gelangt auch kein Kot in die Futterstellen.