Killermaschine und Seltenheit: Wer dieses Insekt im Garten sieht - bitte nicht beseitigen!

Eine grüne Gottesanbeterin sitzt auf einer vertrockneten Blüte einer Silberdistel, der Hintergrund ist unscharf.
In unseren Gärten gibt es immer öfter einen neuen Gast, die Europäische Gottesanbeterin. Sie profitiert vom Klimawandel und kann sich weiter ausbreiten.
© Rolf Müller / stock.adobe.com

Nützling oder Gefahr? Die Gottesanbeterin wird langsam heimisch in unserem Garten. Warum du glücklich sein kannst, wenn du das Insekt zwischen deinen Pflanzen sitzen hast.

In unseren Gärten gibt es eine neue Bewohnerin. Nämlich die europäische Gottesanbeterin, trat sie in den letzten Jahren noch selten auf, profitiert sie vom Klimawandel. So wird sie nun immer öfter außerhalb ihres bisher bekannten Verbreitungsgebiets gesichtet. Doch was, wenn sie jetzt in deinem Garten auftaucht?

Gottesanbeterin: Nützling oder Schädling?

Falls du eines Tages das Glück hast und eine Gottesanbeterin in deinem Garten entdeckst, musst du dir keine Sorgen machen. Diese faszinierenden Insekten sind nicht nur harmlos, sondern im Garten sogar sehr nützlich. 

Sie liebt es, ungebetene Gäste wie Blattläuse und andere Insekten zu verspeisen. Die Gottesanbeterin ist bei ihrer Nahrungswahl äußerst flexibel und schnappt sich alles, was sich in ihrem Blickfeld bewegt. Besonders gern hat sie jedoch Spinnen und Fliegen (aber auch Bienen) auf ihrer Speisekarte. Sie hält die Schädlingspopulation in Schach und sorgt dafür, dass deine Pflanzen gesund und kräftig bleiben.

Gottesanbeterin in den Garten locken

Wenn du deinen Garten attraktiv für diese faszinierenden Insekten gestalten möchtest, solltest du auf sonnige Bereiche mit dichten Büschen, Sträuchern und blühenden Pflanzen bieten ideale Bedingungen. Diese Pflanzen ziehen auch viele Insekten an, die den Gottesanbeterinnen als Nahrung dienen. Durch eine solche Gartengestaltung trägst du nicht nur zur Artenvielfalt bei, sondern schaffst auch ein lebendiges und ökologisch wertvolles Umfeld.

Ist die Gottesanbeterin für Mensch oder Haustier gefährlich?

Keine Panik! Die Gottesanbeterin ist weder für dich noch für deine Haustiere gefährlich. Ihre winzigen Kauwerkzeuge sind so harmlos, dass sie nicht einmal die menschliche Haut durchdringen können. Und sie hat auch keinen Stachel, also kein Grund zur Sorge. Weder giftig noch schädlich, dieses elegante Insekt kann uns wirklich nichts anhaben. Anders sieht es bei den Schädlingen in unserem Garten aus, denen kann sie sehr viel entgegensetzen.

Du kannst sie also in aller Ruhe beobachten. Aber pass auf: Die Gottesanbeterin steht unter strengem Schutz. Das bedeutet, sie darf weder gefangen noch gestört werden.  Auch ihre Eier, die sogenannten Ootheken, darfst du nicht einsammeln oder zerstören. Aber vielleicht schafft es dieses Faszinierende in den nächsten Jahren von der Roten Liste herunter. Mit etwas Glück breitet sich die Population auch mal zu mir nach Bayern aus.

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