600 Wildbienenarten in Gefahr – wie dein Garten zur Rettung wird

Pelzige Biene mit schwarz-gelben Streifen und schimmernden Flügeln taucht aus einem sandigen Boden auf.
Ein Sandarium bietet auch der Dunkelfransigen Hosenbiene ein Zuhause.
© Carola Vahldiek / stock.adobe.com

Was schätzt du, wie viele Wildbienen-Arten in Deutschland leben? Es sind mehr als 600 Arten. Doch diese wahnsinnig wichtige Artenvielfalt ist in Gefahr. Denn mehr als 63 Prozent der Wildbienen-Arten gelten mittlerweile als gefährdet bis stark gefährdet. 

Doch jeder Gartenbesitzer kann dazu beitragen, die Wildbienen zu retten. Allerdings nicht mit einem Insektenhotel. Die meisten Wildbienen-Arten leben nämlich im Boden. So gilt unter anderem die Gattung der Sandbienen, mit 129 Arten, als die artenreichste Wildbienengattung. Wie der Name schon verrät, leben diese Vertreter in sandigen Böden. 

Möchtest du diesen und noch vielen weiteren Wildbienengattungen ein Zuhause bieten, dann ist ein Sandarium genau das Richtige für dich. 

Wildbienen: Was ist ein Sandarium?

Ein Sandarium ist eine künstlich angelegte Sandfläche mit der Absicht, erdbrütenden Insekten eine Nistmöglichkeit zu bieten. Da offene Sandflächen bei uns kaum noch vorzufinden sind, ist ein Sandarium ein wichtiges Projekt im Garten. 

Bienen schützen: Wo kann ich ein Sandarium bauen?

Der Standort entscheidet darüber, ob dein Sandarium zur Heimat für Bienen oder doch nur zu einem großen Katzenklo wird. Für die Bienen ist ein sonniger und möglichst regensicherer Standort optimal. Die Größe des Standorts sollte  50 mal 50 cm betragen. Hast du nicht so viel Platz, kann auch ein kleineres Sandarium bereits einen Beitrag leisten. 

Wildbienen schützen: Sandarium bauen

Hast du einen passenden Standort gefunden, dann kann es auch schon losgehen. Beginne damit, ein 50 Zentimeter tiefes Loch auszuheben. Hast du dann ein 50 × 50 × 50 Zentimeter großes Loch, füllst du es mit Sand.

Aber pass auf, nicht jeder Sand ist dafür geeignet. Gewaschener Spielsand ist nicht stabil genug, hier können Bienen keine Nester darin bauen. Benutze ungewaschenen Sand, der noch einen Lehmanteil und am besten eine unterschiedliche Körnung hat. Du bekommst ihn aus einem Steinbruch, über den Bauhof oder in einem Schüttgutunternehmen. 

Häufe den Sand auf einen kleinen Hügel auf. So kann Regenwasser leicht ablaufen und das Sandarium trocknet schneller. Klopfe den Hügel dann etwas fest, um den Sand zu verdichten.

Sandarium bepflanzen

Hast du dein Sandarium angelegt, dann kannst du es jetzt auch bepflanzen. Dazu eignen sich Pflanzen wie:

  • Rosmarin
  • Thymian
  • Lavendel
  •  Rundblättrige Glockenblume
  • Disteln
  • Edel-Gamander
  • Echtes Labkraut
  • Berg-Steinkraut
  • Acker-Senf


Achte aber auf eine nur spärliche Bepflanzung und dünne, die Pflanzen gelegentlich aus. Die Bienen brauchen nämlich die freien Flächen. Deshalb kannst du die Pflanzen auch am Fuß des Sandarium eingepflanzt werden. Aber achte darauf, dass es nicht zuwächst.

Rund um dein Sandarium solltest du Totholz verteilen, damit die Bienen dieses für das Bauen ihrer Nester nutzen können. 

Profi-Tipp: Möchtest du verhindern, dass Katzen dein Sandarium als Klo nutzen, dann lege Rosenschnitt oder stachelige Beerenruten locker auf den Sand.

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