Holzbiene anlocken: Experte verwandelt Totholz in ein Biotop

Schwarze Holzbiene mit blau schimmernden Flügeln saugt Nektar an flauschiger, weiß-violetter Blüte in verschwommenem Hintergrund.
Damit die Blaue Holzbiene in deinen Garten kommt, reichen bienenfreundliche Pflanzen nicht aus, du musst aus Totholz einen Lebensraum schaffen.
© Maja / stock.adobe.com

Lass Holzbienen in deinen Garten einziehen! So schaffst du mit Totholz und den richtigen Pflanzen ein wahres Insektenparadies.

Ohne Vorwarnung ertönt nahe meinem Gesicht ein lautes Summen und noch bevor ich mich richtig umdrehen kann, schießt etwas großes Schwarzes an mir vorbei. 

Ich traue meinen Augen nicht. Noch nie zuvor hatte ich sie außerhalb von Fotos gesehen. Die größte Bienenart Europas. Mit ihren blau-schimmernden Flügeln schwebt sie wie eine Hummel über die Wildblumenwiese. 

Es ist unglaublich, wie schön dieses Insekt ist. Nicht umsonst ist sie meine absolute Lieblingsbiene: die blauschwarze Holzbiene. Aber was hatte ich getan, damit ich nach Jahren endlich meinem Lieblingsinsekt in meinem Garten beobachten kann?  

Totholz im Garten: ein unverzichtbarer Lebensraum für deinen Garten

Vor ein paar Wochen hatte ich Totholz in verschiedenen Verrottungszuständen besorgt. Denn auch wenn es widersprüchlich klingt, steckt in einem Stück Totholz richtig viel Leben. Je nachdem, wie lange das Holz vor sich hin modert und wie es ausgerichtet ist, bietet es unterschiedlichen Lebensformen ein Zuhause. 

So nisten sich in Totholz-Haufen unter anderem folgende Lebensformen ein: 

  • Hirschkäfer
  • Werftkäfer
  • Nagekäfer
  • Bockkäfer
  • Prachtkäfer
  • Rosenkäfer
  • Holzbienen
  • Holzwespe
  • Hummeln
  • Hornissen
  • Schlupfwespen
  • Goldwespen
  • Ameisen
  • Schwebfliegen
  • Igel
  • Kröten
  • Frösche
  • Siebenschläfer
  • Eidechsen
  • Molche
  • Salamander

Totholzhaufen richtig anlegen

Um einen Totholzhaufen anzulegen, wähle zunächst einen sonnigen, ruhigen Platz – das zieht wärmeliebende Insekten wie Wildbienen und Käfer an. Staple verschiedene Holzarten wie Äste, Zweige und Stämme locker übereinander, damit genug Hohlräume und Versteckmöglichkeiten entstehen.

Benutze aber am besten, genauso wie ich, Holz in unterschiedlichen Morschheits-Stadien, altes, trockenes Holz eignet sich ebenfalls gut, da es vielen Insekten als Nahrungsquelle und Brutplatz dient. Kombiniere das Holz am besten mit ein paar Steinen oder Laub am Boden – so finden auch andere Tiere wie Igel und Kröten Unterschlupf.

Wie du siehst, trägt ein Totholzhaufen aktiv zur Förderung der Biodiversität bei und bietet zahlreichen Insektenarten eine geschützte Heimat. Du kannst deinen Totholzhaufen übrigens auch mit einer Benjeshecke und einem Sandarium und vielleicht sogar mit einem Miniteich kombinieren, um ein richtiges, kleines Biotop zu schaffen.

Holzbienen anlocken: Diese Pflanzen liebt die Holzbiene

Möchtest du deinen Totholzhaufen noch updaten, dann kannst du auch dafür sorgen, dass die Holzbiene ganz sicher einzieht. Denn manchen Pflanzen können sie einfach nicht widerstehen. Folgende Pflanzen kannst du um deinen Totholzhaufen herum pflanzen: 

  • Muskateller-Salbei
  • Mönchspfeffer
  • Blasenstrauch
  • Platterbsen
  • Wiesensalbei
  • Rosen-Malve
  • Heilziest
Mehr zum Thema