Wildbienen im Winter schützen: So sicherst du ihr Überleben
Wildbienen im Winter retten: Mit einfachen Tipps machst du deinen Garten zum Überlebensparadies und sicherst die Artenvielfalt.
Im Winter juckt es denn einen oder anderen in den Fingern, den Garten aufzuräumen. Doch vieles, was du gerne wegräumen möchtest, könnte das Winterquartier von Wildbienen sein. Ich verrate dir, wo überall im Garten die unterschiedlichen Wildbienenarten überwintern.
Pflanzenstängel: Ein Tiny House für Wildbienen
Brombeeren, Königskerzen oder Holunder – hast du solche Pflanzen im Garten? Perfekt! Schneide die Stängel im Herbst einfach nicht zurück. Beziehungsweise kannst du durch einen Schnitt mit einer Gartenschere das Mark zugänglich machen. Für Wildbienen wie Keulhorn- oder Maskenbienen sind diese hohlen oder markhaltigen Pflanzenstängel der ideale Rückzugsort.
Hier überwintern sie sicher vor Frost und Feuchtigkeit. Sogar Solitärhummeln wie die Waldhummel ziehen sich manchmal dorthin zurück. Und du? Du kannst im Frühling mit einem zufriedenen Lächeln zusehen, wie die kleinen Bewohner wieder ausschwärmen.
Totholz: Ein Lebensraum und Winterquartier
Eine Benjeshecke oder ein Totholzhaufen in der Gartenecke mag auf den ersten Blick unscheinbar wirken. Doch für die Blauschwarze Holzbiene ist es der ideale Winterschutz. Auch Hummelköniginnen wie die Gartenhummel ziehen sich gerne in diese kuscheligen Hohlräume zurück.
Ganz nebenbei dient Totholz als Brutplatz für viele Insekten. Also: Einfach mal den Rückschnitt bis zu einem gewissen Grad großzügiger ausfallen lassen und den Tieren ein Zuhause schenken – es ist wie ein kleines Naturdenkmal in deinem Garten.
Trockenmauern: Steinhaufen und Mauerritzen als Insektenhotel
Wenn dein Garten eine Trockenmauer oder einen Steinhaufen hat, dann haben deine Gartenbewohner Glück. Denn ihre Hohlräume sind bei Wildbienen wie Mauerbienen heiß begehrt. Sie ziehen sich in die Ritzen zurück, um sich vor Kälte zu schützen – eine Art kuscheliger Winterurlaub.
Auch Hummelköniginnen wie die Ackerhummel nutzen die schützenden Zwischenräume. Wenn du selbst eine Trockenmauer bauen möchtest, setze auf Natursteine und wähle einen sonnigen Platz. Das wird nicht nur die Insekten erfreuen, sondern auch deinem Garten einen wunderschönen, naturnahen Charme verleihen.
Sandige Böden und Mäusehöhlen: Hier vergaben sich Wildbienen
Sandbienen sind echte Baumeisterinnen. Sie graben ihre Winterquartiere in lockeren, sandigen Böden und in einem Sandarium. Und Dunkle Erdhummeln fühlen sich in verlassenen Mäusehöhlen oder anderen Hohlräumen wohl. Hast du eine freie, ungenutzte Gartenecke?
Dann lass sie einfach mal unberührt – keine Pflanzen, kein Eingreifen. Du wirst sehen, wie schnell sie sich in einen geschäftigen kleinen Bienen-Bahnhof verwandelt.
Laubhaufen: Decken für Baumhummeln
Ein unaufgeräumter Laubhaufen? Klingt für dich vielleicht unordentlich, ist aber ein echtes Luxushotel für Baumhummeln. Sie schlüpfen unter das Laub und graben sich in die Erde ein, um frostgeschützt zu überwintern. Also: Statt das Laub akribisch zusammenzuharken und zu entsorgen, lass es einfach an einer geschützten Ecke deines Gartens liegen. Die Hummelköniginnen und andere Insekten werden es dir danken.
Wilde Gärten sichern das Überleben
Es braucht nicht viel, um Wildbienen, Hummeln und anderen Nützlingen durch den Winter zu helfen. Lass ein paar Pflanzen stehen, gib dem Totholz eine Chance und gönn deinem Laub einen Winteraufenthalt. Was bekommst du dafür? Einen Naturgarten voller Leben, der im Frühling mit summenden Gartenbewohnern erwacht – und vielleicht sogar das Wissen, dass ein bisschen Unordnung manchmal genau das Richtige ist.
Ich hoffe, ich habe dich jetzt motiviert, die Finger stillzuhalten und nicht aufzuräumen.